TV-Drama: „Alma und Oskar“ – Wilde Liebe mit zerstörerischer Kraft

  • Juli 19, 2025

Das Biopic „Alma und Oskar“ nähert sich der leidenschaftlichen Beziehung zwischen Alma Mahler und Oskar Kokoschka an. Der Film zeigt nicht weniger als ein kleines Kapitel Musik- und Kunstgeschichte.

Alma Mahler – zweifelsohne eine schillernde Figur der feinen Wiener Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Verheiratet mit dem Komponisten Gustav Mahler, dem Architekten Walter Gropius und schließlich mit dem Schriftsteller Franz Werfel. Eine leidenschaftliche Liaison verband sie überdies mit dem Künstler Oskar Kokoschka. Von dieser Amour Fou erzählt das Biopic „Alma und Oskar“. Zu sehen ist der Spielfilm aus dem Jahr 2022 bei 3sat am Samstag, 19. Juli, um 22.00 Uhr. 

Der österreichische Regisseur inszenierte die Geschichte nach dem Roman „Die Windsbraut“ von Hilde Berger. „Die Windsbraut“ heißt ein Ölgemälde Kokoschkas, das ihn zusammen mit Alma Mahler zeigt.

Eine Affäre – unkonventionell und provokativ

Nach dem Tod ihres 19 Jahre älteren Ehemannes Gustav Mahler stürzt sich die junge Witwe Alma (Emily Cox) in eine leidenschaftliche Affäre mit Kokoschka (Valentin Postlmayr). Der junge Maler gilt als „Enfant terrible“ der Wiener Kunstszene. Alma Mahler hat Gefallen an der Provokation und genießt es, mit Konventionen zu brechen.

An der Seite ihres ersten Mannes hatte sie versucht, sich als Komponistin einen Namen zu machen – für eine Frau in der damaligen Zeit ein ungewöhnlicher Schritt. In der Wiener Szene aus Literaten, Musikern und Künstlern trat sie selbstsicher auf und verdrehte Männern den Kopf. Bis heute gilt es als umstritten, welche Rolle sie im Leben ihrer (Ehe-)Männer wirklich spielte, welchen Einfluss sie auf ihr Wirken hatte.

Die Liebe zu dem expressionistischen Maler Kokoschka entwickelt sich im Film zu einem leidenschaftlichen, obsessiven Spiel um Macht, das für beide existenzbedrohend wird. So radikal Kokoschkas Kunst, so radikal sind seine Erwartungen an Alma. Er ist besitzergreifend und eifersüchtig. Er setzt Alma unter Druck und erklärt, ohne sie nicht malen zu können.

Alma wiederum gibt die Muse und nimmt sich ihrerseits, was sie will. Sie genießt es, den jüngeren, ihr offensichtlich verfallenen Künstler zu verführen. Und Kokoschka ist nicht der einzige Mann, der an Alma interessiert ist.

Kostümfilm mit starken Hauptdarstellern

Emily Cox und Valentin Postlmayr überzeugen als Alma und Oskar. Cox zeigt die Komponistin als selbstbewusste, starke Frau, die kein konventionelles Frauenbild erfüllen will. Glaubhaft gibt Postlmayr den jungen, leidenschaftlichen Künstler, dessen Leben nach der Trennung von Alma eine dramatische Wendung nimmt. Ihre Darstellungen brachten den beiden jeweils eine Nominierung für den österreichischen Filmpreis 2024 ein.

Der Film nähert sich den beiden historischen Figuren an und lässt den Zuschauer eintauchen in die Intellektuellen-Szene Wiens vor gut 100 Jahren – alles in allem ein atmosphärisch gelungenes Kostümkino.

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