Millionen-Betrug: Kopf eines Cybertrading-Netzwerks in Bamberg vor Gericht

  • Juli 21, 2025

Sie treten auf wie seriöse Anlageberater – doch das Geld der Investoren fließt direkt in ihre Taschen. Ein Kopf eines solchen Cybertrading-Netzwerkes steht nächste Woche in Bamberg vor Gericht.

Am Landgericht Bamberg startet am kommenden Montag der Prozess gegen den mutmaßlichen Kopf eines international agierenden Cybertrading -Netzwerkes, das blauäugige Anleger um Millionen gebracht haben soll. Die Kriminellen haben nach Überzeugung der Anklage ein regelrechtes Firmengeflecht unter anderem mit Call Centern in der Ukraine, in Serbien und Bulgarien unterhalten. Von dort wurden Anleger mit unseriös hohen Renditeversprechen gelockt – deren Geld wurde nach Überzeugung der Anklagebehörde jedoch nie angelegt, sondern floss in die Taschen der Betrüger. 

Jahrelange Ermittlungen

Die Zentralstelle für Cyberkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg ermittelte gemeinsam mit weiteren in- und ausländischen Behörden über mehrere Jahre. Zahlreiche Mitglieder des Netzwerks wurden bereits gefasst und zu teils hohen Haftstrafen verurteilt. Im Rahmen der Ermittlungen wurden bei einer spektakulären Überführung aus der Ukraine auch zwei Luxusautos – ein Rolls-Royce und ein Lamborghini – per Flugzeug nach Deutschland gebracht.

Als Hauptverdächtiger gilt ein 36 Jahre alter Mann mit ukrainischer und israelischer Staatsbürgerschaft. Ihm wird vorgeworfen, an der Leitung des Betrugsnetzwerkes in entscheidender Funktion beteiligt gewesen zu sein und anderem die Schein-Plattformen Trade Capital und Fibonetix unterhalten zu haben. Gemeinsam mit seinen Mittätern soll der Mann 399 identifizierte Personen um insgesamt mindestens knapp zehn Millionen Euro gebracht haben. Der höchste Einzelschaden eines Betrogenen aus München liege bei 584.000 Euro. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Gesamtschaden noch deutlicher höher ist.

Festnahme in Israel

Der 36-Jährige und ein 42 Jahre alter Mitangeklagter waren bereits 2021 in Israel festgenommen und 2023 nach Deutschland ausgeliefert worden. Im Zuge der Ermittlungen konnten mehrere Mitglieder des Netzwerks gefasst sowie Bargeld und Sachwerte im Millionenwert sichergestellt werden. Auf einem deutschen Konto stießen die Behörden allein auf 2,7 Millionen Euro.

Cybertrading gilt als einträgliche Betrugsmethode. Zahlreiche Netzwerke sind international aktiv und betreiben Strukturen, die nach außen von seriösen Finanzinstituten nur schwer zu unterscheiden sind. Die kriminellen „Mitarbeiter“ in den Call Centern treten als umsichtige, kenntnisreiche Anlageberater auf, haben zum Teil sogar richtige Arbeitsverträge. Bekannt wurde in Deutschland unter anderem das Netzwerk um den „Wolf of Sofia“, das ebenfalls Millionenbeträge ergaunert haben soll.

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