Unwetterwarnung: Warnung vor extremen Niederschlägen in MV

  • Juli 21, 2025

Die Niederschlagsprognosen für Mecklenburg-Vorpommern haben es in sich. Selbst der Vergleich mit der Flutkatastrophe im Ahrtal wird gezogen – mit einem wichtigen Unterschied.

Niederschlagsmengen wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal – davor warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Teile Mecklenburg-Vorpommerns. Allerdings werde das Wasser an der Ostsee wegen der fehlenden Berge besser abfließen, sagte ein DWD-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Für den Zeitraum von 16.00 Uhr am Montag bis Dienstagmittag warnt der DWD vor extrem ergiebigem Dauerregen mit Niederschlagsmengen von bis zu 140 Litern pro Quadratmeter. Die Warnung vor extremem Unwetter betrifft den mittleren Teil Mecklenburg-Vorpommerns einschließlich Rostock, Stralsund, Hiddensee und Teile Rügens sowie im Süden bis zur Mecklenburgischen Seenplatte.

Zeltplatzgäste sollen sich wappnen

Kommt es zur prognostizierten Höchstmenge, würde dies laut dem Sprecher in etwa dem doppelten der dort üblichen Menge für den ganzen Monat Juli entsprechen. „In der Nacht kommt ein riesiger Schwall“, sagte er. Und auch am Dienstagvormittag könne es nochmals heftig regnen. Der Sprecher verwies unter anderem auf die Menschen auf Zeltplätzen, von denen es in der Region zahlreiche gibt, die sich auf den Regen vorbereiten sollten. Auch Gewitter kann es laut DWD geben.

Unterführungen könnten dennoch schnell volllaufen. Der DWD warnt auch vor überfluteten Kellern. Auch in anderen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns wird heftiger Regen erwartet. Für den südöstlichen Landesteil gilt demnach eine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen mit bis zu 70 Litern pro Quadratmeter bis Dienstagmorgen.

Leitstellen verstärkt

Landkreise stellen sich auf viele Einsätze ein. Nach Aussage dortiger Sprecher werden etwa Leitstellen der Hansestadt Rostock sowie der Landkreise Rostock, Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische Seenplatte verstärkt. Erwartet werden lokal Überflutungen und volllaufende Keller. Wo genau der Regen falle, sei schwierig zu sagen, sagte der Sprecher des Landkreises Vorpommern-Greifswald.

Der Landkreis empfahl am Nachmittag per Mitteilung, gegebenenfalls vorbeugend Hochwasser-Schutzmaßnahmen zu treffen. Bei drohenden beziehungsweise bereits bestehenden Überflutungen sollten Keller sofort verlassen werden. Auch mit Behinderungen im Straßenverkehr sei zu rechnen. „Angesichts der Wetterlage ist Vorsicht geboten“, betonte Landrat Michael Sack (CDU). „Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, wachsam zu sein und sich auf mögliche Gefahren einzustellen. In Notfällen helfen die Disponentinnen und Disponenten der Leitstelle weiter.“

Reicht das Abwassersystem?

Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte rechnet nach Angaben vom Vormittag nicht mit einer Hochwasserlage. Die Wasserstände in den Seen seien aktuell nicht besonders hoch. „Natürlich kann es lokale Überschwemmungen geben, wenn sehr viel in sehr kurzer Zeit runterkommt“, sagte ein Sprecher. Amts- und Kreiswehrführungen seien sensibilisiert worden.

Ein Sprecher der Stadt Rostock sagte, man habe die Bevölkerung über die eigene Warn-App informiert. Die spannende Frage sei, wie viel Wasser in kurzer Zeit komme und ob das Abwassersystem dies bewältigen könne. Er rechne damit, dass die eine oder andere Straße überflutet werden und auch in Gebäuden Wasser eindringen könnte. Anfällig für eine Überflutung sei etwa ein Teil der Straße L22 am Stadthafen.

Die Regionale Wasser- und Abwassergesellschaft Stralsund (Rewa) hat nach eigenen Angaben Vorrichtungen zum Zurückhalten von Schmutz wie Laub teils entfernt, um die Leistungsfähigkeit des Netzes zu erhöhen. Aktuelle Baumaßnahmen seien gesichert, offene Baugruben teils verschlossen worden. Trotz aller Maßnahmen könnten so erhebliche Regenmengen, wie sie aktuell prognostiziert werden, zu punktuellen Überlastungen führen, teilte die Rewa mit. Bürgerinnen und Bürger sollten vorsorglich darauf achten, Straßeneinläufe freizuhalten, Abflusshindernisse zu melden und ihre eigenen Rückstausicherungen zu überprüfen, um Schäden vorzubeugen.

Event zieht nach drinnen

Wegen der erwarteten Niederschläge findet die Eröffnung der Special Olympics MV nicht wie geplant auf dem Rostocker Neuen Markt statt. Stattdessen sei die Eröffnungsfeier am Nachmittag in die Hansemesse Rostock verlegt worden, teilte das Schweriner Sport- und Sozialministerium unter Verweis auf die Organisatoren mit.

Laut Landesverband der Special Olympics messen sich bis Mittwoch mehr als 200 Athletinnen und Athleten mit Beeinträchtigung in fünf Sportarten: Basketball, Boccia, Fußball, Leichtathletik und Schwimmen. Es gehe um die Teilnahme bei den Nationalen Spielen 2026 im Saarland.

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