
Für Pflegebedürftige werden die finanziellen Belastungen immer höher – mit teils großen Unterschieden zwischen den Bundesländern. In Sachsen-Anhalt sind die Zahlen besonders.
Die Pflege im Heim ist für Bewohnerinnen und Bewohner in Sachsen-Anhalt noch teurer geworden – sie bleibt aber bundesweit immer noch am günstigsten. Ohne Zuschüsse mussten Pflegebedürftige monatlich rund 2.595 Euro zuzahlen, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab. Das sind monatlich 222 Euro mehr als zum 1. Juli vergangenen Jahres, wie Daten zeigen, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Bundesweit lagen die Zuzahlungen im Schnitt bei 3.108 Euro pro Monat.
In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Bewohnerinnen und Bewohner im Heim kommen noch Zahlungen für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen in den Einrichtungen und Ausbildungskosten hinzu.
Erhebliche Unterschiede in den Ländern
Regional gibt es weiter große Unterschiede. Im Länder-Vergleich ist die Pflege im Heim mit durchschnittlich 2.595 Euro am günstigsten, am höchsten ist sie in Bremen mit durchschnittlich 3.449 Euro im Monat und in Nordrhein-Westfalen mit 3.427 Euro.
Bei den selbst zu zahlenden Summen kommt es auf die Aufenthaltsdauer an, weil sich danach Entlastungszuschläge richten, die Pflegebedürftige neben den Leistungen der Pflegekassen bekommen. Der Eigenanteil für die reine Pflege wird damit im ersten Jahr im Heim um 15 Prozent gedrückt, im zweiten um 30 Prozent, im dritten um 50 Prozent und ab dem vierten Jahr um 75 Prozent.
Ausgewertet wurden nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen (vdek) Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern. Zum Verband gehören etwa die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit.