Filmwirtschaft: Weimer drängt Netflix und Co zu Investitionen in Deutschland

  • Juli 22, 2025

Der Kulturstaatsminister hat die Spitzen großer Medienkonzerne für Mittwoch ins Kanzleramt geladen. Es gibt aus seiner Sicht einiges zu bereden.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer drängt die großen US-Streaminganbieter wie Netflix, Amazon Prime oder Disney+ zu Filminvestitionen in Deutschland. Vor einem Treffen am Mittwoch stellte er eine Verpflichtung oder Selbstverpflichtung in den Raum. „Wer in Deutschland erfolgreich Geschäfte macht, vom deutschen Markt und steuerfinanzierter Förderung profitiert, soll auch vermehrt in deutsche Filmproduktionen investieren“, sagte Weimer der Deutschen Presse-Agentur.

Weimer hat die Spitzen mehrerer Medienkonzerne ins Kanzleramt eingeladen. „Ich möchte mit den Konzernen auch über freiwillige Selbstverpflichtungen sprechen“, sagte der Beauftragte für Kultur und Medien. „Auch dazu dient der Streamer-Gipfel im Kanzleramt am Mittwoch.“ 

„Großartige Produktionsstandorte“

Er fügte hinzu: „Wir haben hier großartige Produktionsstandorte, talentierte Drehbuchautoren und Schauspielerinnen und Schauspieler, hinzu kommt die umfangreiche Filmförderung durch Bund und Bundesländer. Es gibt viele gute Gründe, hierzulande aktiver zu werden.“ 

Der Kulturstaatsminister erinnerte daran, dass der Koalitionsvertrag im Zuge der Filmförderung auch eine Investitionsverpflichtung vorsehe. „Es gibt auch immer die Möglichkeiten, direkt in Produktionsstätten einzusteigen – wie bei den Bavaria Filmstudios“, fügte Weimer hinzu. Bei den Studios gebe es eine Umstrukturierung. Wenn sich die Besitzer weiter für private Investoren öffneten, sei das gut „für Filmhits made in Germany“.

„Ans Publikum denken“

Zuletzt hatte Weimer Sorge um die deutsche Filmwirtschaft geäußert. Der „Rheinischen Post“ sagte er, in Deutschland würden zu viele Filme am Publikum vorbei produziert. „Wer Filme macht, sollte vor allem ans Publikum denken“, sagte er. Zugleich sprach er von strukturellen Verwerfungen durch Digitalplattformen und Streaminganbieter.

„Wir erleben einen revolutionären Vorgang, weil fast das gesamte Mediengeschäft von Entwicklung über Produktion bis hin zur Auswertung vor massiven Veränderungen steht“, sagte er. „Es entstehen hier faktisch Medienmonopole amerikanischer Herkunft. Und unser System ist nicht nur unter Druck, sondern ist in existenziellen Sorgen.“

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 22, 2025
    Neuzugang: Kaiserslautern holt koreanischen Innenverteidiger

    Jisoo Kim kommt auf Leihbasis aus der englischen Premier League zum pfälzischen Zweitligisten. Der Sportdirektor ist überzeugt vom jungen Abwehrspieler.

    • Juli 22, 2025
    Neuanfang im Ausland: Anfangs war sie einsam – doch dann wurde alles anders

    Ein Neuanfang kann beängstigend sein. Babette hat es trotzdem gewagt. Nach einer Trennung kam sie mit ihrem jetzigen Freund zusammen und ließ ihr Leben in Deutschland hinter sich.

    Du hast verpasst

    Neuzugang: Kaiserslautern holt koreanischen Innenverteidiger

    • Juli 22, 2025
    Neuzugang: Kaiserslautern holt koreanischen Innenverteidiger

    Gericht: Bundesregierung darf Facebook-Seite weiter betreiben

    • Juli 22, 2025
    Gericht: Bundesregierung darf Facebook-Seite weiter betreiben

    Unfall: Lkw kippt auf Autobahn um – Hubschrauber im Einsatz

    • Juli 22, 2025
    Unfall: Lkw kippt auf Autobahn um – Hubschrauber im Einsatz

    Neuanfang im Ausland: Anfangs war sie einsam – doch dann wurde alles anders

    • Juli 22, 2025
    Neuanfang im Ausland: Anfangs war sie einsam – doch dann wurde alles anders

    M. Beisenherz: Sorry, ich bin privat hier: Warum Friedrich Merz der Jürgen Klinsmann des Kanzleramts ist

    • Juli 22, 2025
    M. Beisenherz: Sorry, ich bin privat hier: Warum Friedrich Merz der Jürgen Klinsmann des Kanzleramts ist

    Spaniens Regierung will geheime Akten aus der Franco-Diktatur freigeben

    • Juli 22, 2025
    Spaniens Regierung will geheime Akten aus der Franco-Diktatur freigeben