Polizeigewerkschaft sieht vor CSD in Berlin neue Gefahr durch rechtsextreme Gewalt

  • Juli 26, 2025

Vor der am Samstag in Berlin stattfindenden Demonstration zum Christopher Street Day  (CSD) sieht sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eigenen Angaben zufolge neuen Herausforderungen gegenüber und erwartet einen „absoluten Großeinsatz“. In diesem Jahr müssten sicherheitsrelevante Fragen geklärt werden, „die vor Jahren noch keine Rolle gespielt haben“, sagte Benjamin Jendro, Sprecher des GdP-Landesverbandes Berlin, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). 

„Mit Blick auf die gravierenden Amok- und Terrortaten gehört sogenannter Überfahrschutz heute zum festen Inventar einer derartigen Großveranstaltung“, erklärte Jendro. Zudem gebe es „gerade aus dem rechtsextremistischen Milieu“ immer häufiger gezielte Gewalttaten gegen die LGBTQ-Community durch unberechenbare Einzeltäter. Aber auch „organisierte Gruppen, bei denen Mitstreiter extra nach Berlin anreisen“ gebe es, „weshalb man selbstverständlich jegliche Kundgebungen in der Nähe im Blick haben muss“, betonte Jendro.

Die Berliner Polizei teilte auf Anfrage des RND mit, dass bislang keine konkreten Erkenntnisse zu Gefährdungen aus dem rechtsextremen Spektrum vorliegen. Am Schöneberger Ufer ist ab 11.30 Uhr eine rechtsextreme Kundgebung gegen den CSD angemeldet, die Anmelderin erwartet nach Polizeiangaben 400 Teilnehmer. Die Polizei wird mit rund 1300 Beamten im Einsatz sein und dabei durch Hundertschaften aus anderen Bundesländern unterstützt.   

Hunderttausende Menschen werden am Samstag (12.00 Uhr) in Berlin zur diesjährigen Demonstration für LGBTQ-Rechte erwartet. Der Protestzug zieht mit 80 Wagen und rund hundert Fußgruppen von Mitte über Schöneberg zur Siegessäule im Stadtteil Tiergarten. Für den Nachmittag sind eine Abschlusskundgebung und ein Bühnenprogramm am Brandenburger Tor geplant.

Die Kundgebung erinnert an den 28. Juni 1969, als die Polizei die Schwulenbar „Stonewall Inn“ in der New Yorker Christopher Street stürmte, worauf tagelange Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften folgten. Der Aufstand gilt als Geburtsstunde der modernen Schwulen- und Lesbenbewegung. Die Abkürzung LGBTQ steht für Lesben, Schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche und queere Menschen.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 27, 2025
    Finanzen: Länderfinanzausgleich auf Rekordhöhe – Bayern Topzahler

    Für die einen ist es ein Ärgernis, die anderen brauchen die ausgeschütteten Gelder dringend. Neuste Zahlen zum Länderfinanzausgleich zeigen: Das System ist in immer gefährlicherer Schieflage.

    • Juli 27, 2025
    Armut: In Bremen kann sich jeder Dritte keine Woche Urlaub leisten

    In anderen Bundesländern ist es dagegen nur jeder Siebte. In einer besonders betroffenen Bevölkerungsgruppe ist es teils mehr als die Hälfte.

    Du hast verpasst

    Armut: In Bremen kann sich jeder Dritte keine Woche Urlaub leisten

    • Juli 27, 2025
    Armut: In Bremen kann sich jeder Dritte keine Woche Urlaub leisten

    Finanzen: Länderfinanzausgleich auf Rekordhöhe – Bayern Topzahler

    • Juli 27, 2025
    Finanzen: Länderfinanzausgleich auf Rekordhöhe – Bayern Topzahler

    Armut: Jeder Fünfte kann sich keinen einwöchigen Urlaub leisten

    • Juli 27, 2025
    Armut: Jeder Fünfte kann sich keinen einwöchigen Urlaub leisten

    Armut: Urlaub für viele im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu teuer

    • Juli 27, 2025
    Armut: Urlaub für viele im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu teuer

    Gesundheit: Gerlach: Auch Kinder gegen Hepatitis B impfen

    • Juli 27, 2025
    Gesundheit: Gerlach: Auch Kinder gegen Hepatitis B impfen

    Strukturwandel: Großforschungszentrum startet erste Projekte

    • Juli 27, 2025
    Strukturwandel: Großforschungszentrum startet erste Projekte