Brandstiftungen in Krefeld: Augenzeugin: „Er hatte einen weißen Benzinkanister dabei“

  • April 29, 2025

Laut Anklage zog der Mann mit einem Benzinkanister durch Krefeld und zündelte – bis er von der Polizei niedergeschossen wurde. Was haben Zeugen gesehen?

Der mutmaßliche Amok-Brandstifter von Krefeld ist am Landgericht von Augenzeugen wiedererkannt worden. „Er hatte einen weißen Benzinkanister dabei“, sagte eine Mutter vor Gericht aus. Sie kam demnach damals gerade mit ihren beiden Kindern aus dem Kino, als der Angeklagte an ihrem Auto vorbeilief. Ein weiterer Zeuge sagte aus, er habe aus einer Kneipe beobachtet, wie der Angeklagte einen Transporter der Caritas in Brand gesetzt habe. 

Der 38-jährige Angeklagte hat bereits ein Teilgeständnis abgelegt. Er bestreitet aber, dass er versucht hat, im Kino Feuer zu legen. Er habe kein Feuerzeug in der Hand gehabt und das Benzin nur versehentlich bei einer Rangelei mit einem Security-Mann verschüttet. Außerdem habe ein Polizist ihm zweimal in die Beine geschossen, als er bereits gefesselt gewesen sei. 

Laut dem Vorsitzenden Richter Johannes Hochgürtel ist den Akten zu entnehmen, dass es im Foyer des Krefelder Kino-Komplexes keine Überwachungskameras gebe, die eine der Tatversionen belegen könnte. Dagegen sagte Verteidiger Stefan Tierel, er habe im Foyer des Kinos Kameras gesehen. Der Prozess wird fortgesetzt. 

Der Mann hatte mehrere Brandlegungen gestanden. Die Brände habe er wegen der Stimmen gelegt, die er gehört habe. „Das hat mich verrückt gemacht.“ 

Spur der Zerstörung

Am 10. Oktober vergangenen Jahres sorgte eine Serie von Brandstiftungen und Zündeleien in Krefeld für Aufsehen und einen Großeinsatz. In kurzer Zeit gingen Notrufe ein. In einem Kino-Komplex schoss die Polizei den Iraner schließlich nieder. 

Nach Angaben der Landesregierung war der Mann 2002 illegal nach Deutschland eingereist. Am Landgericht in Krefeld verurteilten ihn Richter bereits 2010 zu viereinhalb Jahren Haft, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, versuchter Vergewaltigung und Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.

27 Alias-Namen 

Der mutmaßliche Brandstifter ist den Behörden unter 27 verschiedenen Namen bekannt. Nach seiner Haftentlassung in Deutschland 2014 tauchte er erst zehn Jahre später wieder in Krefeld auf – im April 2024. Abschiebungen in den Iran seien gescheitert, weil das Land auf einer Erklärung bestehe, dass die Person freiwillig zurückkehre, so die Behörden. Diese Erklärung habe der 38-Jährige trotz mehrfacher Bemühungen nicht unterzeichnet.

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