Energiepolitik: Panter: Osten bei neuen Gaskraftwerken nicht benachteiligen

  • August 3, 2025

Der Bund will neue Gaskraftwerke bauen. Sie sollen einspringen, wenn Sonne und Wind nicht genug Strom liefern. Doch wie stark werden ostdeutsche Kohleregionen von den Investitionen profitieren?

Pläne des Bundes, Süddeutschland beim Bau neuer Gaskraftwerke zu bevorzugen, stoßen in Sachsen auf scharfe Kritik. Mit einem Südbonus würden ostdeutsche Kraftwerksstandorte systematisch benachteiligt, sagte der sächsische Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD). Dies gefährde das Ziel eines gerechten Strukturwandels in den Kohleregionen, vor allem in der Lausitz. Panter forderte vom Bund eine faire und ausgewogene Energiepolitik.

Im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD ist der Bau von bis zu 20 Gigawatt Gaskraftwerksleistung bis 2030 vorgesehen. Die Kraftwerke sollen einspringen, wenn der Strombedarf durch erneuerbare Energien nicht zu decken ist – etwa in sogenannten Dunkelflauten, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht. Geplant ist eine staatliche Förderung. Schwerpunkt soll nach früheren Angaben von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) Süddeutschland sein. 

Kraftwerke als Anker für Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft

Panter pocht jedoch darauf, dass die Standorte gleichmäßig verteilt werden. Dabei seien vorhandene Infrastruktur, verfügbare Flächen, Fachexpertise und die besonderen Transformationslasten der ostdeutschen Kohleregionen zu berücksichtigen. Denn die Kraftwerke seien als Abnehmer auch wichtige Anker mit Blick auf den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft. 

„Wenn der Bund über Versorgungssicherheit spricht, muss auch die Lausitz Teil der Lösung sein – nicht nur Bayern oder Baden-Württemberg“, betonte Panter. „Wir fordern keinen Standortvorteil, sondern eine gerechte Verteilung und Planungssicherheit.“ 

Bundesministerin Reiche wird im Rahmen ihrer Sommertour am Montag in die Lausitz kommen. Dann steht ein Besuch des Braunkohlekraftwerks Schwarze Pumpe in Südbrandenburg auf dem Programm.

  • Ähnliche Beiträge

    • August 5, 2025
    Musikfestival gegen Rechts: „Jamel rockt den Förster“: Noch kein Vertrag mit Gemeinde

    Kaum mehr als zwei Wochen vor dem geplanten Festivalstart gibt es für „Jamel rockt den Förster“ noch keinen Vertrag für die Nutzung von Gemeindeflächen, aber ein weiteres Gerichtsverfahren.

    • August 5, 2025
    Tiere: Feuerwehr rettet Chamäleon aus Baum

    Immer wieder retten Feuerwehrleute entlaufene Katzen aus Bäumen. Zu einer ungewöhnlichen Rettungsaktion wurden nun die Helfer am Bodensee gerufen.

    Du hast verpasst

    Musikfestival gegen Rechts: „Jamel rockt den Förster“: Noch kein Vertrag mit Gemeinde

    • August 5, 2025
    Musikfestival gegen Rechts: „Jamel rockt den Förster“: Noch kein Vertrag mit Gemeinde

    Verschobene Richterwahl: Neue Plagiatsvorwürfe gegen Frauke Brosius-Gersdorf – die wehrt sich

    • August 5, 2025
    Verschobene Richterwahl: Neue Plagiatsvorwürfe gegen Frauke Brosius-Gersdorf – die wehrt sich

    Tiere: Feuerwehr rettet Chamäleon aus Baum

    • August 5, 2025
    Tiere: Feuerwehr rettet Chamäleon aus Baum

    Landgericht Verden: Klette-Prozess: Zeugen des Überfalls in Duisburg befragt

    • August 5, 2025
    Landgericht Verden: Klette-Prozess: Zeugen des Überfalls in Duisburg befragt

    Weihnachtsgebäck: Lebkuchen-Hersteller im Backstress – bald startet Verkauf

    • August 5, 2025
    Weihnachtsgebäck: Lebkuchen-Hersteller im Backstress – bald startet Verkauf

    Strafvollzug: Ermittlungen gegen zwei JVA-Bedienstete

    • August 5, 2025
    Strafvollzug: Ermittlungen gegen zwei JVA-Bedienstete