
Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis im Körper der jeweils anderen: „Freaky Friday“ war vor gut 20 Jahren ein Hit. In der Fortsetzung sind sie mit ihrem Körpertausch nicht allein. Es wird chaotisch.
2003 ist das Jahr, als Madonna und Britney Spears mit einem Kuss auf der Bühne der MTV Music Awards für Furore sorgen und bauchfreie Oberteile mit Hüfthosen im Trend liegen. Im selben Jahr tauschen Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan in der Komödie „Freaky Friday – Ein voll verrückter Freitag“ als Mutter und Tochter ihre Körper. Der Film gehört gewissermaßen zu den popkulturellen Klassikern der 2000er Jahre.
Jetzt bringt Disney – mehr als 20 Jahre später – eine Fortsetzung in die Kinos: „Freakier Friday“. Wieder mit dabei: Oscar-Preisträgerin Curtis und US-Schauspielerin Lohan, die vor Jahren durch Alkohol- und Drogenprobleme Schlagzeilen machte, inzwischen jedoch wieder an ihre Filmkarriere anknüpft.
Komplizierter als der erste Teil
Mittlerweile hat die 39-Jährige einen Sohn bekommen – und spielt nun auch in der langersehnten Fortführung der Geschichte eine Mutter. Es wird definitiv komplizierter als im ersten Film, in dem Teenagerin Anna (Lohan) mit ihrer Mutter Tess (Curtis) unfreiwillig die Körper tauschte und beide mit dem Leben der anderen zurechtkommen mussten.
Denn dieses Mal ist Anna erwachsen, hat eine Tochter namens Harper (Julia Butters) und plant ihre Hochzeit mit ihrem Verlobten Eric (Manny Jacinto). Das Problem: Harper und Erics Tochter Lily (Sophia Hammons) können sich nicht leiden und wollen die Hochzeit verhindern.
Vierfacher Körpertausch sorgt für Chaos
Durch einen übernatürlichen Zwischenfall kommt es wieder zu einem Körpertausch. Neben Anna und Harper, also Mutter und Tochter, wachen auch Tess (Curtis) und Lily, also die Großmutter und ihre künftige Stiefenkelin, im Körper der jeweils anderen auf.
Gemeinsam müssen sie vor der Hochzeit einen Weg finden, wieder zurückzutauschen. Damit nicht genug: Für weitere Komplikationen sorgt Annas ehemaliger Highschool-Schwarm Jake (Chad Michael Murray).
Curtis: Film berührt „den Kern des Menschseins“
Regisseurin Nisha Ganatra greift den schrillen, oft überdrehten Humor aus dem ersten Teil auf und passt ihn an die 2020er Jahre und eine neue junge Zielgruppe an. Nicht nur die Sprache der jungen Generation Z (grob gesagt die von 1995 bis 2010 Geborenen) ist Thema, auch die Konstellation der Patchwork-Familie passt in die moderne Zeit.
Schauspielerin Curtis (66) betonte in Interviews, sie sei in den vergangenen Jahren oft gefragt worden, ob und wann endlich eine Fortsetzung von „Freaky Friday“ erscheine. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Mary Rodgers (1972).
Angesprochen auf die Frage, wieso viele Menschen wohl nicht genug von dem Film bekommen, sagte die Schauspielerin kürzlich: „Ich denke, er berührt den Kern des Menschseins, oder? „Versetze dich in meine Lage und urteile dann über mich, dann wirst du sehen, wie mein Leben ist.“ Ich denke, es ist ein universelles Thema.“
Facebook und Coldplay: „Gen Z“ trifft auf ältere Menschen
Tatsächlich ist die Idee hinter „Freakier Friday“ zeitlos. Im Großen und Ganzen dreht sich die Komödie um Familie, Kompromisse und Empathie. Natürlich lebt sie – wie ihr Vorgänger – wieder von humorvollen Spitzen gegen andere Generationen, angepasst an das Smartphone-Zeitalter.
Beispiel: Facebook ist für die Teenager lediglich eine „Datenbank der alten Menschen“ und auch die Band Coldplay wird nur noch von „wirklich alten Leuten“ gehört. Großmutter Tess hat auf ihrem Handy die Schriftgröße altersbedingt auf das Maximum gestellt.
Schauspieler aus dem ersten Teil wieder dabei
Allerdings wirkt der vierfache Körpertausch insbesondere in der ersten Hälfte etwas verwirrend und hätte mit Blick auf die Hintergrundgeschichte sinnvollerweise auf die beiden Jugendlichen beschränkt bleiben können – schließlich liegt der zentrale Konflikt bei ihnen.
Getragen wird die Komödie jedoch in erster Linie von Jamie Lee Curtis, die als aufgestylte Teenagerin mit rosa Strähnchen eine pointierte Performance abliefert. Allein das macht den knapp zweistündigen Kinobesuch lohnenswert. Fans des Originals dürften sich zudem freuen, einige Darsteller aus dem ersten Teil wiederzuerkennen und so stellenweise ins Jahr 2003 zurückversetzt zu werden.