
Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland steigt, nicht erst seit Amtsantritt der neuen Regierung. Darunter sind auch viele Minderjährige. Das erbost die Linke.
Mehr als elf Prozent der im vergangenen Jahr aus Deutschland abgeschobenen Menschen waren Kinder und Jugendliche. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervor. Demnach wurden im vorigen Jahr 20.084 Personen aus Deutschland abgeschoben, 2.316 davon waren zwischen 6 und 18 Jahren alt, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete. Das entspricht einer Quote von 11,5 Prozent. Die Antwort liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor.
Die Quote ist seit 2022 mit über 11 Prozent stabil. Im ersten Halbjahr 2025 kamen auf 11.807 Abgeschobene demnach 1.345 Kinder und Jugendliche. Das sind 11,4 Prozent. Die Antwort zeigt gleichwohl, dass die Zahl der Abschiebungen schon in den Jahren der Ampel-Koalition deutlich gestiegen ist – von 12.945 im Jahr 2022 über 16.430 im Jahr 2023 auf 20.084 im Jahr 2024. „Keine Erkenntnisse“ hat die Regierung, wie viele der Abgeschobenen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgingen.
Bartsch: Kinder gehören in die Schule, nicht in den Abschiebeflieger
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch kritisierte die Abschiebung Minderjähriger. „Immer mehr Kinder aus Deutschland abzuschieben, löst kein Problem – es ist ein Problem! Kaltherzigkeit darf weder Politikstil noch Politikziel unseres Landes sein. Im ersten Halbjahr wurden mehr schulpflichtige Kinder abgeschoben als vor wenigen Jahren im gesamten Jahr“, stellte Bartsch fest. „Welchen Sinn soll es haben, Kinder, die hier lernen, die hier aufwachsen, die hier integriert sind – die Fachkräfte von morgen – und ihre Familien abzuschieben“, fragte Bartsch. Er betonte: „Kinder gehören in die Schule – nicht in den Abschiebeflieger.“