Abiturstreich: Abi-Aktion wird zum 9.000-Euro-Streich

  • August 12, 2025

Geplant war ein harmloser Abistreich mit abwaschbarer Kreide. Übrig blieb: störrische Farbe, drei Tage Malerarbeit und eine Rechnung, die alles andere als witzig ist.

Eigentlich sollte es nur ein harmloser Spaß werden: ein bisschen Sprühkreide ans Schulgebäude, ein paar lustige Sprüche – und zack, fertig, Abistreich. Doch es kam anders. Das Gekritzel ging nicht ab. Nach ihrem missglückten Abistreich hieß es für die Abiturientinnen und Abiturienten des Eugen-Bolz-Gymnasiums in Rottenburg in den Sommerferien: abkleben, streichen, wegreißen. Und das bei schweißtreibenden Temperaturen.

Abistreich mit Folgen

Die Abschlussklasse hatte in der Nacht zum 10. Juli Wände und Fassaden der Schule mit Kreidespray besprüht – in der Annahme, die Farbe lasse sich wieder abwaschen. Doch die Schüler mussten schnell feststellen, dass der Zusatz „abwaschbar“ auf dem Karton offenbar nur im feuchten Zustand galt. Am nächsten Morgen der Schreck: Die Farbe war getrocknet und ließ sich nicht mehr entfernen, wie Schülerin Lina Heege erzählt. 

Um den Schaden wiedergutzumachen, griffen die Jugendlichen am Montag an ihrer Schule selbst zu Klebeband, Pinsel und Farbwalze. Unterstützt wurden sie dabei von einem Malermeister und einem seiner Mitarbeiter. Noch bis Mittwoch müssen sie täglich stundenlang ran. Die dreitägigen Arbeiten kosten die Schüler eine Stange Geld: 9.000 Euro. Für die Summe müssen sie selbst aufkommen.

Hilfe: Wir brauchen Geld!

Deshalb startete Schülersprecherin Heege auf der Spendenplattform GoFundMe einen Aufruf: „Unser Abistreich ist leider ordentlich in die Hose gegangen. In der Annahme und nach mehrmaligem Prüfen, dass die Farbe wasserlöslich sei, hantierten wir mit Sprühkreide im Schulhaus und verschönerten die Wände und Fassaden“, schrieb die 18-Jährige. 4.780 Euro kamen bis zum Montagnachmittag zusammen.

Schulleiter war verständnisvoll 

Schulleiter Andreas Greis geht davon aus, dass die Sprayaktion ein Versehen war. Erst aber habe er gedacht: „Das darf doch nicht wahr sein.“ „Schulleitung und Hausmeister waren natürlich verständlicherweise zuerst schockiert“, erzählt Heege. Im Nachhinein habe man sich noch gut geeinigt, auch mit der Stadt, der Trägerin der Schule. 

Greis hofft, dass spätere Jahrgänge nicht nochmal auf dieselbe Idee kommen. Und die Klassenstufe, was denkt sie? „Ich glaube, dass unser Zusammenhalt stärker geworden ist.“ Man habe gerne gearbeitet nach dem Motto: „Wir haben es verbockt, wir machen das jetzt wieder richtig.“

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