
Eine Omega Flightmaster wird bei „Bares für Rares“ versteigert. Die Verkäufer haben allerdings keine rechte Vorstellung, was ihr Schätzchen wert ist.
Bevor es zu Horst Lichter geht, weist Barbara Fischer von Mollard ihren Gatten Gert noch einmal zurecht: „Ich möchte ihn ermuntern, ein bisschen entspannter zu sein“, sagt die Frau.
Grund zur Anspannung gibt es eigentlich keinen, denn die Eheleute haben eine Uhr dabei, die dem Experten Sven Deutschmanek große Freude bereitet. Zunächst klatschen Deutschmanek und Moderator Lichter aber für die beiden Gäste: Seit 61 Jahren sind Gert und Barbara Fischer von Mollard verheiratet – das ist schon mal einen Applaus wert.
„Bares für Rares“: „Sowas muss ich auch haben“
Doch auch das mitgebrachte Objekt weiß zu gefallen: Den Chronographen hat Gert bereits 1974 gekauft. Ein Bekannter in seinem Segelflug-Verein hatte das gleiche Modell. „Und da habe ich gedacht: Sowas muss ich auch haben.“ Sven Deutschmanek liefert nähere Informationen zu dem Modell. Es handele sich hier um eine Omega Flightmaster, die seit 1969 hergestellt wird. Die Uhr zeigt zwei Zeitzonen an und weist darüber hinaus weitere interessante Features auf, wie der Experte demonstriert.
Zuletzt 2019 wurde die Flightmaster noch einmal von Omega für 1159 Euro einer Revision unterzogen. Das ist auch die Summe, die das Ehepaar für das Objekt erlösen würde. Sven Deutschmanek hat für diesen Wunsch nur ein müdes Lächeln übrig: Er beziffert den Wert auf 3800 bis 4400 Euro. Barbara Fischer von Mollard klappt die Kinnlade herunter. „Nein!“, ruft sie entgeistert aus. „Das hätte ich nicht gedacht, das ist ja unglaublich“, sekundiert ihr Ehemann.
Bevor es in den Händlerraum geht, stellt Gert klar: „Die Verhandlung übernehme ich“, kündigt der Mann an. „Ich kann noch ein bisschen besser verhandeln als meine Frau.“ Die lacht nur.
Mit gutem Grund. Denn der vollmundigen Ankündigung folgen keine Taten. Im Händlerraum stößt die Uhr zwar auf großes Interesse – mehr als 2500 Euro ist allerdings keiner bereit, zu zahlen. Für diese Summe möchte Julian Schmitz-Avila die Omega ersteigern.
Das liegt noch deutlich unter dem Schätzwert. Jetzt wäre Verhandlungsgeschick gefragt. Doch der Verkäufer schlägt sofort ein. Somit wechselt die Uhr deutlich unter Wert seinen Besitzer.
Doch Geld ist nicht alles. „Wir fahren mit einem rundum glücklichen Gefühl nach Hause, weil uns der Tag sehr gefallen hat“, sagt Gert Fischer von Mollard hinterher. Das letzte Wort behält seine Frau: „Kann ich nur zustimmen“, ergänzt Barbara.