Teilsprengung geplant: Feuerwehr beginnt mit Evakuierung wegen Fliegerbombe in Kiel

  • April 23, 2025

Auf dem Kieler Ostufer wollen Experten des Kampfmittelräumdienstes eine Fliegerbombe unschädlich machen. Als Erstes werden zwei betroffene Pflegeheime geräumt.

Wegen einer geplanten Entschärfung einer Fliegerbombe auf dem Kieler Ostufer hat die Polizei am Morgen mit der Evakuierung begonnen. Seit 9.00 Uhr werden zunächst die zwei betroffenen Pflegeheime geräumt und die Menschen, die sich über das Bürgertelefon gemeldet hätten, in Sicherheit gebracht, wie ein Sprecher der Kieler Feuerwehr sagte. 

Insgesamt müssen laut der Polizei wegen der Entschärfung etwa 11.670 Menschen ihre Wohnungen oder Arbeitsstätten verlassen. Betroffen sind rund 6.570 Haushalte sowie mehrere Pflegeheime.

Wegen der noch andauernden Osterferien sind die Schulen in dem Bereich aber ohnehin geschlossen. Für Anwohnerinnen und Anwohner, die nicht anderweitig unterkommen können, steht die Ellerbeker Schule als Ersatzunterkunft bereit. Mindestens in den vergangenen zehn Jahren habe es keine vergleichbare Aktion gegeben.

Arbeiten sollen mittags starten

Bis 12.00 Uhr müssen alle Menschen das Sperrgebiet verlassen. Die Polizei richtet Straßensperren ein. Die durch den Bereich verlaufende Bundesstraße 502 und der Heikendorfer Weg bis zum Ostuferhafen bleiben den Angaben nach aber befahrbar. Es sei jedoch verboten, aus dem Fahrzeug auszusteigen oder sich länger in dem Bereich aufzuhalten.

Der 250 Kilogramm schwere Blindgänger war vor Ostern bei Sondierungsarbeiten auf einer Verdachtsfläche in der Nähe der Johannisburger Straße gefunden worden. Aufgrund der Lage wurde nach Polizeiangaben ein Sperrgebiet von etwa 1.000 Metern festgelegt.

Nach Auskunft des Kampfmittelräumdienstes ist die Bombe mit Heckzünder in einem guten Zustand. Bei den Arbeiten ist nach Angaben der Polizei eine Teilsprengung des sogenannten Detonators des Blindgängers – also des Zünders – geplant.

Weltkriegshinterlassenschaft

Kiel war als Marine-, Werft- und Industriestandort während des Zweiten Weltkriegs ein häufiges Bombenziel. Nach früheren Angaben der Stadt fielen bei 90 Luftangriffen 44.000 Sprengbomben, 900 Minenbomben und rund 500.000 Brandbomben.

Der Leiter des schleswig-holsteinischen Kampfmittelräumdienstes, Oliver Kinast, geht nach früheren Angaben von einer Blindgänger-Quote zwischen 10 und 15 Prozent aus. Der Großteil der Munitionsaltlasten an Land ist demnach mittlerweile unschädlich gemacht worden. Wie viele der gefährlichen Hinterlassenschaften aber noch im Boden liegen, ist unklar.

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