Landschaftspflege: Kummer will verstärkt Bundesmittel für Naturschutz einsetzen

  • August 15, 2025

Landschaftspflege ist nötig, um die Artenvielfalt vor allem auf Bergwiesen zu erhalten. In Zeiten knapper Kassen blickt Thüringen auf Förderprogramme des Bundes – und plant Großprojekte.

Thüringen will bei Naturschutzprojekten verstärkt Fördermittel des Bundes anzapfen. Bei der Pflege von Bergwiesen zum Beispiel gehe er davon aus, dass ab Oktober dafür Geld vom Bund zur Verfügung stehe, sagte Umweltminister Tilo Kummer (BSW) in Erfurt. Bei der Landschaftspflege, die für den Erhalt der Artenvielfalt unverzichtbar sei, könne es perspektivisch Veränderungen geben. Thüringen setze dabei auch auf mehrere Großprojekte, bei denen es um Millionenbeträge gehe. 

Verbände und Organisationen, die Landschaftspflege für das Land erledigten, könnten prüfen, ob sie für die Arbeiten eigene Wirtschaftsbetriebe gründeten, so der Minister. Das hätte unter anderem den Vorteil, dass sie Heu von Bergwiesen oder Obst von Streuobstwiesen vermarkten könnten und dadurch zusätzliche Einnahmen erzielen würden. 

Bergwiesenprojekt soll 2025 starten

Thüringer Naturschutzorganisationen hatten kürzlich Kürzungen beim Natur- und Landschaftspflegeprogramm durch das Ministerium kritisiert und ihre Rücknahme verlangt. Kummer verwies auf Zwänge durch die Finanzierungslücke im diesjährigen Landeshaushalt, die von den Ministerien durch Einsparungen geschlossen werden müsse. Sein Ziel sei, bei der Finanzierung auch neue Wege zu gehen. „Wir schaffen aber keine Landesprogramme ab.“ 

Über ein Bundesprogramm zur Sicherung biologischer Vielfalt solle noch in diesem Jahr ein Bergwiesenprojekt des Landschaftspflegeverbandes Thüringer Wald starten. Die Laufzeit sei bis 2030 vorgesehen bei einem geplanten Finanzvolumen von 4,1 Millionen Euro. 

Großprojekte in Planung 

Einer der Schwerpunkte seines Ministeriums seien Naturschutzgroßprojekte, die in Bundesprogramme aufgenommen werden sollen. Das Bundesumweltministerium fördere sie mit einem Anteil von 75 Prozent. Aktuell werde ein Naturschutzgroßprojekt gefördert. Es handele sich um die Region „Rodachtal-Lange Berge-Steinachtal“ in Südthüringen an der Grenze zu Bayern. Es gehe um eine Fläche von 3.000 Hektar und Gesamtausgaben von etwa fünf Millionen Euro. 

Für die Großprojekte „Thüringer Kuppenrhön“ mit einem Volumen von zehn Millionen Euro und mehr als 4.800 Hektar sowie „Bäche, Moore, Bergwiesen im Thüringer Wald“ seien die Planungsphasen erfolgreich abgeschlossen. Die Umsetzung solle noch in diesem Jahr beginnen. Das Thüringer Umweltministerium beteilige sich mit jeweils 15 Prozent der Gesamtkosten. In Planung sei das länderübergreifende Großprojekt „Grünes Band“ im Dreiländereck mit Bayern und Hessen.

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