
Im Dreißigjährigen Krieg fiel Wismar für viele Jahre unter schwedische Regentschaft. Das Schwedenfest hält die Erinnerung daran wach und festigt die heute freundschaftlichen Beziehungen.
Die Hansestadt Wismar steht für wenige Tage – symbolisch – wieder unter schwedischer Regentschaft. Am Freitag bezogen Angehörige der schwedischen Leibgarde aus Stockholm Posten vor dem Rathaus. Der Markt wurde traditionell zum Heerlager, Pulverdampf lag über dem Platz als Mitglieder schwedischer Traditionsvereine in historischen Uniformen Kampfszenen nachstellten.
Am Nachmittag wurde im Beisein von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Bürgermeister Thomas Beyer (beide SPD) das 24. Schwedenfest offiziell eröffnet. Mit dem aufwendige inszenierten Volksfest erinnert die Stadt alljährlich im August an ihre schwedische Vergangenheit. Bereits am Vortag hatte es erste kulturelle Veranstaltungen gegeben. Zu den Höhepunkten dürfte erneut der Festumzug zum Abschluss am Sonntag mit Teilnehmern in alten schwedischen Militärtrachten gehören.
Im Dreißigjährigen Krieg war die mecklenburgische Hansestadt von schwedischen Truppen eingenommen worden. Mit dem Friedensvertrag von Osnabrück 1648 fiel Wismar ebenso wie die nahe gelegene Insel Poel und einige Ämter in der Region dann für lange Zeit an Schweden. 1803 wurden Stadt und Umgebung an das Herzogtum Mecklenburg verpfändet und wiederum 100 Jahre später endgültig übergeben.
Wie in den vergangenen Jahren rechnen die Veranstalter mit etwa 100.000 Gästen zum Schwedenfest, das eine bunte Mischung ist aus Historienspektakel, Musik und Markttreiben. Auf fünf über das Stadtgebiet verteilten Bühnen gibt es bis zum Sonntag Kulturprogramme und Konzerte, die zum Teil von schwedischen Künstlern bestritten werden.