
Die Macher sind Widerstand gewohnt, aber dieses Jahr war das Ringen um das bundesweit bekannte Musikfestival „Jamel rockt den Förster“ besonders zäh. Vor Gericht ging es durch die Instanzen.
Nach einem zähen Ringen mit der zuständigen Gemeinde und dem umliegenden Landkreis um Gebühren und Auflagen erwarten die Macher des bundesweit bekannten Musikfestivals „Jamel rockt den Förster“ wieder Tausende Gäste. 3.500 Besucher und Besucherinnen können jeweils am kommenden Freitag und Samstag die noch geheimen Musiker und Musikerinnen erleben. In der Vergangenheit sind bei dem Festival, das sich gegen starke rechte Strukturen vor Ort positioniert, etwa Herbert Grönemeyer, die Toten Hosen und die Fantastischen Vier aufgetreten.
Auch für dieses Jahr haben sich „zwei große Headliner angekündigt“, sagte eine Sprecherin des Veranstalters. Die Initiatoren des Festivals, das Ehepaar Horst und Birgit Lohmeyer, sind in der Vergangenheit wiederholt vor Ort angefeindet worden. 2015 hatten unbekannte Täter die Scheune der Lohmeyers in Brand gesteckt. Danach kamen Die Toten Hosen zum Überraschungsbesuch, seitdem folgten viele weitere bekannte Künstler.
Rechtsstreit um Gebühren und Auflagen
In diesem Jahr hat die Gemeinde erstmals eine Nutzungsgebühr für Gemeindeflächen von den Festival-Machern verlangt. Um dies zu umgehen, meldete der Veranstalter das Festival als Versammlung an. Damit schaltete sich allerdings der für das Versammlungsrecht zuständige Landkreis mit Auflagen ein. Sowohl um die Gebühr als auch um die Auflagen entbrannte ein Rechtsstreit bis vor das Oberverwaltungsgericht in Greifswald (OVG). Auch Landespolitiker meldeten sich in dem Streit wiederholt zu Wort.
Das Festival ist ausverkauft. Wegen der hohen Nachfrage wurden die Tickets dieses Jahr erstmals verlost. Insgesamt wurden laut Veranstalter mehr als 24.700 Tickets angefragt. Mit Blick auf die Vorbereitungen, aber auch die langwierigen Streitigkeiten sagte die Sprecherin: „Ich glaube, es sind alle sehr müde, aber natürlich freuen wir uns alle drauf.“