
Am Sonntag soll die neue Thüringer Weinprinzessin gekrönt werden. Die Winzer stimmen sich so auf den neuen Weinjahrgang ein.
Nach den frostbedingten Ausfällen des vergangenen Jahres rechnen Thüringens Winzer in diesem Jahr wieder mit normalen Ernteerträgen. „Es sieht gut aus, aber nicht überdurchschnittlich“, sagte Kathrin Clauß, Co-Inhaberin des Thüringer Weingutes Bad Sulza, auf Anfrage. Das Gut bewirtschaftet mit 50 Hektar einen Großteil der 138 Hektar umfassenden Weinanbaufläche im Freistaat.
Mit der Krönung der neuen Thüringer Weinprinzessin am Nachmittag stimmen sich die Winzer auf die kommende Weinlese ein, die voraussichtlich ab Mitte September beginnen könnte. Das Zeremoniell ist Höhepunkt des dreitägigen Thüringer Weinfestes in Bad Sulza (Weimarer Land), die Kurstadt gilt als Zentrum des kleinen Thüringer Weinanbaureviers. Es gehört zum Anbaugebiet Saale-Unstrut.
Wetter spielt bislang mit
Die Weinstöcke seien bislang von Wetterunbilden wie Hagelschlag und auch von Trockenheit verschont geblieben, so die Winzerin. „Der viele Regen im Juli war gut.“ Jetzt könnten die Reben noch etwas Wärme vertragen. „Es darf nur nicht zu heiß werden.“
In Thüringen bauen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums fünf Betriebe im Haupterwerb Wein an, weitere 17 Betriebe haben Wein im Nebenerwerb oder als Teil des Obstbaus im Programm. Der Anbau von Rebsorten wie Müller-Thurgau, Kerner, Riesling oder verschiedener Rotweinsorten wird aber auch von Freizeitwinzern und Vereinen betrieben. 72 Hobbyweinbauer sind im Freistaat aktiv. Laut Ministerium hat der Weinbau in Thüringen vor allem lokale wirtschaftliche Bedeutung, im Raum Bad Sulza und Großheringen sei er ein spürbarer Wirtschaftsfaktor und wirke sich positiv auf Tourismus und Gastronomie aus.
Programm Weinfest