Igel-Monitor: Hyaluron-Spritzen gegen Arthrose in Knie und Hüfte nutzlos

  • August 19, 2025

Injektionen von Hyaluronsäure haben einer neuen Auswertung zufolge keinen Nutzen bei Knie- oder Hüftgelenksarthrose. Es gebe aber ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen, teilte der Medizinische Dienst Bund am Dienstag als Ergebnis des sogenannten Igel-Monitors mit. Igel ist die Abkürzung für individuelle Gesundheitsleistungen, für welche die gesetzliche Krankenversicherung nicht aufkommt. 

Das Spritzen von Hyaluronsäure-Präparaten in das Knie- oder Hüftgelenk bewertete der Monitor nun als „negative“ Igel-Leistung. Sie „nützen nichts, sie können aber schaden“, erklärte der Medizinische Dienst, der Beratungs- und Begutachtungsdienst der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung.

Das wissenschaftliche Team des Igel-Monitors wertete nach eigenen Angaben 25 „methodisch überzeugende“ Studien mit insgesamt 9423 Patientinnen und Patienten zur Behandlung von Kniegelenksarthrose mit Hyaluron aus. Zum Thema Hüftarthrose wurden fünf Studien mit insgesamt 591 Patientinnen und Patienten einbezogen.

Hyaluronsäure-Spritzen sollen bei Arthrose die Folgen des Abbaus von Gelenkknorpel mildern und die fehlende Gelenkflüssigkeit durch Hyaluronsäure ersetzen. Das Präparat wird dafür direkt in das Gelenk gespritzt, wie die Experten beschrieben. Je nach Mittel bleibe es entweder bei einer einmaligen Behandlung oder die Behandlung werde drei- bis fünfmal wiederholt.

Die Injektionen könnten leichte Nebenwirkungen haben wie Schwellungen, vorübergehende Schmerzen oder Erwärmungen des Gelenks, teilte der Medizinische Dienst mit. Es könne aber auch zu schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen wie Gelenkentzündungen und Herzbeschwerden kommen.

Bei Hyaluronsäure-Injektionen in das Hüftgelenk gebe es keinen Unterschied gegenüber einer Scheinbehandlung. Bei Arthrose-Beschwerden im Knie gebe es einen geringfügigen Unterschied zugunsten der Injektionen. Dieser sei aber so klein, dass er aus klinischer Sicht bedeutungslos sei.

smb/ran

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