Film: Sachsen-Anhalt stolz über Erfolg von „In die Sonne schauen“

  • August 21, 2025

Der Film erzählt die Geschichten von vier Frauen. Sie verbindet ihr Leben auf einem Bauernhof in der Altmark. Für die Region öffnet sich der Vorhang internationaler Bühne.

Ein Teil von Sachsen-Anhalt darf Oscar-Luft schnuppern – und das ganze Land freut sich darüber. Der Film „In die Sonne schauen“, der in der Altmark spielt, wurde ausgewählt, um für Deutschland ins Rennen um den Filmpreis zu gehen. Regisseurin Mascha Schilinski lässt damit in Sachsen-Anhalt auch so manche Hoffnung aufleben. 

„Was für ein großartiger Erfolg! Altmark goes Hollywood“, sagte Kulturminister Rainer Robra (CDU). Der Erfolg des Films zeige auch, dass sich die Beteiligung des Landes an der Mitteldeutschen Medienförderung auszahle. Diese hatte die Produktion eigenen Angaben nach mit 250.000 Euro gefördert. 

Chance auf mehr Tourismus?

Die internationale Aufmerksamkeit soll auch genutzt werden, um die Altmark als Reiseregion und Lebensort zu präsentieren, teilte die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mit. Schon jetzt reise vermehrt Publikum in die Region, so die Gesellschaft, die im Auftrag des Wirtschaftsministeriums arbeitet.

Durch den Film würden mit Blick auf den Tourismus in der Altmark neue Zielgruppen angesprochen, sagte der Geschäftsführer des Tourismusverbandes, Martin Schulze. „Wir sehen, dass Filmtourismus in unserem Reiseland viel Potential hat“, ergänzte er. „In die Sonne schauen“ sei eine Chance, um im globalen Filmtourismus eine wichtige Rolle einzunehmen. 

34 Drehtage in Sachsen-Anhalt

Auch das Altmärkische Regionalmarketing- und Tourismusverband sieht schon Veränderung: „Wir merken bereits jetzt deutlich das Interesse von Cineasten, die schon vor dem eigentlichen Kinostart des Films in die Region kommen“, sagte die Geschäftsführerin des Verbandes, Carla Reckling-Kurz. 

Die 41 Jahre alte Schilinski hatte sich begeistert vom Dreh auf einem Vierseitenhof in Neulingen – einem altmärkischen Dorf bei Arendsee – gezeigt: „Alle haben ihre Tore aufgesperrt, alte Gerätschaften herausgeholt und sogar als Komparsen mitgespielt.“ Ein Dorf habe einen Film gemacht, sagte sie. Insgesamt waren die Berlinerin und ihr Team im Sommer 2023 für 34 Drehtage in Sachsen-Anhalt.

Wovon handelt der Film?

Schilinski erzählt von vier Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten auf einem Bauernhof leben. Es geht um Alma (1910er Jahre), Erika (1940er), Angelika (1980er in der DDR) und Nelly (2020er). Im Voice-over schildern sie persönliche Gedanken, es geht um häusliche Gewalt, verdrängte Sehnsüchte und vererbte Traumata.

Schilinski hat einen experimentellen Film gedreht, der in Bildern erzählt und keiner linearen Geschichte folgt. Man muss sich als Zuschauerin darauf einlassen, keinen geradlinigen Plot serviert zu bekommen. Die Filmemacherin setzt auf Stimmung statt Handlung – und diese inszeniert sie auf beeindruckende Weise.

Nominierung als nächster Schritt Richtung Oscar

„In die Sonne schauen“ wurde in diesem Jahr bereits mit dem Jurypreis der Filmfestspiele in Cannes ausgezeichnet – als erster deutscher Film seit Jahren. Am 28. August startet er in den deutschen Kinos. Die Oscar-Verleihung findet am 15. März in Los Angeles statt – zuvor wird bekanntgegeben, welche Filme nominiert sind.

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