
Das war ein Sieg mit Ansage. Wie schon in der Qualifikation lässt Gymnastik-Königin Darja Varfolomeev im Mehrkampf der Konkurrenz keine Chance. Klappt es nun wieder mit fünfmal WM-Gold?
Gymnastik-Star Darja Varfolomeev hat das Triple perfekt gemacht und erneut den Fünffach-Triumph in Aussicht. Nach dem WM-Titel 2023 und dem Olympiasieg im vorigen Jahr gewann die 18-Jährige aus Schmiden auch bei den Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro Gold im Mehrkampf. Mit 121,900 Punkten ließ Deutschlands Sportlerin des Jahres die Konkurrenz deutlich hinter sich.
Zweite wurde an ihrem 20. Geburtstag Stiliana Nikolowa aus Bulgarien mit 119,300 Punkten. Rang drei belegte wie bei den Olympischen Spielen in Paris die Italienerin Sofia Raffaeli (117,950). Die Ukrainerin Taisiia Onofritschuk konnte das Niveau aus der Qualifikation nicht halten und belegte Rang vier. WM-Debütantin Anastasia Simakova aus Schmiden steigerte sich gegenüber dem Vorkampf an allen Geräten und wurde mit 114,300 Zählern starke Sechste.
„Es ist ganz gut gelaufen, es waren vier saubere Geräte. Am Ende der Reifenübung gab es eine große Erleichterung am Ende der Übung, weil alles durch war“, sagte Varfolomeev und betonte einmal mehr, dass „der Mehrkampf das wichtigste“ ist.
Schon bei Halbzeit in Führung
Die Eröffnung mit dem Ball geriet Varfolomeev für ihre Verhältnisse ungewohnt eckig in der Ausführung. 29,850 Punkte bedeuteten einen halben Zähler weniger als in der Qualifikation. Mit famosen 31,950 Punkten anschließend mit den Keulen sprang sie von Rang vier auf eins bei Halbzeit und gab die Spitzenposition nicht mehr ab. Mit 30,000 Punkten für den Band-Vortrag und 30,100 Zählern für die Reifen-Darbietung hielt die Olympiasiegerin die Konkurrentinnen auf Distanz und konnte bereits vor Wettkampfende Glückwünsche entgegennehmen.
Mit ihrem Sieg im Mehrkampf hat Varfolomeev den Weg zu einem erneuten Fünffach-Triumph geebnet. Die Medaillen in den Einzelgeräten werden am Sonntag vergeben. Vor zwei Jahren in Valencia hatte Deutschlands Sportlerin des Jahres alle fünf Titel gewonnen. Vor Varfolomeev war dies zuletzt der Russin Jewgenija Kanajewa 2009 und 2011 gelungen.
Debütantin Simakova nervenstark
WM-Debütantin Simakova, die die Olympia-Vierte Margarita Kolosov (Potsdam) auf den Rang der Ersatz-Turnerin verdrängt hatte, präsentierte sich nervenstark. Der sechste Rang der 20-Jährigen war verdienter Lohn für einen souveränen Auftritt. „Heute war es gut bei mir. Ich bin sehr zufrieden, dass ich an diesem großen Wettkampf teilnehmen konnte“, sagte Simakova. Am Sonntag tritt die gebürtige Russin noch in den Einzelfinals mit dem Reifen und dem Band an.