
Betrieb ist auf Berlins Gewässern immer. Bei Sommerwetter wird es jedoch voll. Das kann gefährlich werden.
Boote, Flöße und Kajaks, Paddelboards – der deutlich gewachsene Wassertourismus in Berlin führt mitunter zu gefährlichen Situationen. „Mit erhöhtem Kontrolldruck versuchen wir die Sicherheit der Menschen sowie die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten. Wir wollen nicht die Rohheit, die teils auf der Straße zu beobachten ist“, sagte Sabine Schumann von der Wasserschutzpolizei der Deutschen Presse-Agentur.
Naturgemäß ist bei gutem Wetter, am Wochenende oder in den Ferien mehr Betrieb auf dem Wasser. „Die, die ein Boot haben, denen ist das Wetter schnuppe“, so Schumann. Doch Partyflöße und Freizeitsportler treibt es eher bei Sonne aus Seen und Kanäle.
Rücksichtslosigkeit auf dem Wasser
Nicht alle verfügen aber über Kenntnisse oder kennen die Verkehrsregeln, wenn sie beispielsweise Boote steuern, die man ohne Führerschein ausleihen kann. Andere Menschen verhielten sich rücksichtslos. „Je mehr Menschen dann auf dem Wasser sind, desto herausfordernder ist es, für die Sicherheit aller zu sorgen“, erklärte Schumann.
Nachdem der Sommer in diesem Jahr lange auf sich warten ließ, wurde es in den vergangenen Tagen spürbar voller auf dem Wasser. Zahlen zum Einsatzgeschehen nennt die Polizei darum nach eigenen Angaben erst nach Abschluss der Wassersportsaison, die offiziell vom 1. April und bis zum 31. Oktober geht. Rund 120 Beamtinnen und Beamten sind nach Angaben von Innensenatorin Iris Spranger (SPD) für die Wasserschutzpolizei tätig.
Im vergangenen Jahr hat die Wasserschutzpolizei laut Schumann 12.864 Kontrollen durchgeführt und damit mit mehr als 2023 (12.504). Dabei wurden 848 Ordnungswidrigkeiten festgestellt (2023: 857), in 40 Fällen ging es laut Schumann um Angelverstöße oder Fischwilderei.
Viele Einbrüche und Diebstähle
Zudem hat die Polizei etliche Strafanzeigen verfasst. Dazu zählen 85 Einbruchs- und Diebstahlfälle an Booten oder Schiffen (2023: 111). In 93 Fällen (2023: 104) habe es Anzeigen gegeben wegen Missbrauchs von Notrufen oder Nothilfen, etwa weil Menschen Rettungsringe ohne Grund von ihrem Platz entfernt hätten.
Alkohol oder Drogen am Steuer spielen laut Wasserschutzpolizei ebenfalls eine Rolle. Im vergangenen Jahr wurden mit 18 Anzeigen mehr Verstöße festgestellt als 2023 (11).
Für Ärger bei Anwohnern sorgen auch immer wieder laut feiernde Menschen auf Flößen und Booten. Die Wasserschutzpolizei ging nach eigenen Angaben 51 (2023: 61) Fällen im vergangenen Jahr nach. „Diese Zahl spiegelt aber nicht wieder, was auf dem Wasser los ist“, betonte Schumann. Viele Beschwerden gingen auch bei den Bezirksämtern oder den Polizeirevieren vor Ort ein.