Deutsche Maschinenbauer warnen vor „bösen Folgen“ der EU-USA-Zolleinigung

  • August 27, 2025

Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben die Zollvereinbarung der EU mit den USA kritisiert und vor „bösen Folgen“ für den Sektor gewarnt. Für viele Unternehmen liefere der Deal nicht die Stabilität und Planungssicherheit, mit welcher die EU-Kommission für ihr Abkommen werbe, schrieb der Branchenverband VDMA in einem am Mittwoch veröffentlichten Brandbrief an Brüssel. Das wesentliche Problem sind demnach die US-Zölle auf Stahl und Aluminium.

„Zum einen haben die USA die Liste all jener Produkte erheblich ausgeweitet, für welche die weitaus höheren Stahl- und Aluminiumzölle gelten sollen“, erklärte der VDMA. „Infolgedessen unterliegen nun etwa 30 Prozent der US-Maschinenimporte aus der EU einem Zoll von 50 Prozent auf den Metallanteil des Produkts.“ Für viele Unternehmen der Branche sei so das gesamte US-Geschäft gefährdet.

„Zum anderen soll die Liste der Stahl– und Aluminiumzölle alle vier Monate überprüft und gegebenenfalls erweitert werden“, erklärte der Verband weiter. „Statt Planungssicherheit, wie von der EU-Kommission verkündet, wird also weiterhin Unsicherheit im transatlantischen Handel vorherrschen, weil der ‚Zolldeal‘ nicht auf Dauer gilt.“ Zudem sorge die Zollsituation für „eine erhebliche Zusatzbelastung durch Bürokratie“.

US-Präsident Donald Trump hat in den vergangenen Monaten die Zölle für zahlreiche Handelspartner teils massiv erhöht. Um noch höhere Zölle abzuwenden und Planungssicherheit zu schaffen, akzeptierte die EU einen allgemeinen Zollsatz von 15 Prozent, der seit dem 7. August gilt. Auf Autos wird derzeit ein Aufschlag von 27,5 Prozent fällig, der laut Vereinbarung ebenfalls auf 15 Prozent sinken soll. Auf Stahl- und Aluminiumprodukte erheben die USA weiterhin einen 50-prozentigen Zoll.

Die angestrebte Planungssicherheit steht auch wegen weiterer Drohungen Trumps mit Blick auf die EU-Digitalgesetze infrage. Am Montag kritisierte der US-Präsident „Digitale Steuern, Gesetze zu digitalen Diensten und Vorschriften für digitale Märkte“ wie die der EU und drohte mit Zöllen. Brüssel hatte es als eine der Errungenschaften der Zolleinigung dargestellt, die EU-Digitalgesetze aus der Einigung herausgehalten zu haben.

  • Ähnliche Beiträge

    • August 28, 2025
    Verfahren fortgesetzt: Mutter schildert Sturz als Ursache für Tod ihres Babys

    „Ich würde niemals mein Kind töten“, sagt die Angeklagte. Vor Gericht wird ihre Aussage verlesen, wie Alkohol und ein Sturz nach der Geburt zum Tod ihres Kindes geführt haben sollen.

    • August 28, 2025
    Landkreis Mansfeld-Südharz: Heckenbrand setzt Haus in Flammen

    Erst brennt die Thuja-Hecke, dann ein ganzes Einfamilienhaus. Dessen Besitzer bleibt körperlich unversehrt – doch der Schaden ist immens.

    Du hast verpasst

    Verfahren fortgesetzt: Mutter schildert Sturz als Ursache für Tod ihres Babys

    • August 28, 2025
    Verfahren fortgesetzt: Mutter schildert Sturz als Ursache für Tod ihres Babys

    Bad Rappenau: Arbeitsunfall in Bad Rappenau – Mann wird in Klinik geflogen

    • August 28, 2025
    Bad Rappenau: Arbeitsunfall in Bad Rappenau – Mann wird in Klinik geflogen

    Landkreis Mansfeld-Südharz: Heckenbrand setzt Haus in Flammen

    • August 28, 2025
    Landkreis Mansfeld-Südharz: Heckenbrand setzt Haus in Flammen

    Chemieindustrie: Evonik gründet Service-Tochter „Syneqt“

    • August 28, 2025
    Chemieindustrie: Evonik gründet Service-Tochter „Syneqt“

    Geheimdienst: Politiker von BSW und AfD verklagen Regierung wegen Anfragen

    • August 28, 2025
    Geheimdienst: Politiker von BSW und AfD verklagen Regierung wegen Anfragen

    Söder kritisiert Gesetz zu „Fragebogen-Armee“ und fordert Wehrpflicht

    • August 28, 2025
    Söder kritisiert Gesetz zu „Fragebogen-Armee“ und fordert Wehrpflicht