Nach der Wiedervereinigung: Aufarbeitungsbeauftragte sucht Gespräch zu 35 Jahren Einheit

  • September 8, 2025

Noch immer fühlen sich Menschen, die zu DDR-Zeiten politisch verfolgt wurden, kaum gesehen. Die Aufarbeitungsbeauftragte will ihnen Gehör schenken, aber auch mit anderen Menschen in den Diskurs gehen.

35 Jahre nach der Friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit fühlen sich nach Ansicht der Beauftragten zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur viele ehemalige DDR-Bürger mit ihren Problemen kaum gesehen. Menschen, denen in der Diktatur politisches Unrecht widerfahren ist, würden noch heute schwer daran tragen, „dass ihr Leid in der Gesellschaft so wenig wahrgenommen wird“, sagte Maria Nooke.

Weites Spektrum an DDR-Erfahrungen

Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur will daher anlässlich des 35. Jubiläums der Deutschen Einheit das Gespräch mit den Brandenburgern suchen. Es gehe nicht darum zu belehren, sondern historische Einordnungen und persönliche Erfahrungen zusammenzubringen, so Nooke. Diese bewegten sich zwischen „Anpassung, Überzeugung, Resignation oder Opposition“. „Es geht darum, zu reflektieren, wie der Systemwechsel entstand und wie er die Menschen geprägt hat.“

Zeitnahe Angebote – etwa in Lübbenau und Gransee

Ein solches Gespräch ist etwa am 20. September in der St. Marienkirche in Gransee geplant. Am 16. September kommt das Team der Aufarbeitungsbeauftragten zu einem Beratungstermin nach Lübbenau in den Spreewald. Dieser richtet sich an Menschen, die in der Sowjetischen Besatzungszone beziehungsweise der DDR politisch verfolgt wurden oder Einsicht in ihre Stasiakten beantragen möchten.

Im Bereich Jugendbildung haben Nooke und ihr Team ein Angebot entwickelt, das Wissen vermitteln und zur Auseinandersetzung anregen soll. Bei den Workshops „1989/90 – wenn alles anders wird! Jugendliche zeichnen Umbruchgeschichte(n)“ führen die Jugendlichen Zeitzeugeninterviews und übersetzen ihre Eindrücke in Comics. „Zunehmend wird die DDR verharmlost und es wächst eine Generation heran, die keine eigenen Erfahrungen des Umbruchs von 1989/90 mehr mitbringt und deren Wissen vor allem aus sehr unterschiedlichen familiären Erzählungen herrührt“, erklärte Nooke.

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