Stromausfall in Berlin: Abgeordneter vermutet bei Brandanschlag Insider-Wissen

  • September 10, 2025

Tausende Haushalte im Berliner Südosten sind noch ohne Strom – Grund ist ein mutmaßlicher Brandanschlag auf Strommasten. Die Täter hätten Spezialwissen gebraucht, sagt der SPD-Abgeordnete Martin Matz.

Für den mutmaßlichen Brandanschlag auf das Berliner Stromnetz hat es aus Sicht des innenpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus Spezialwissen gebraucht. Irgendwo einen Brand legen könne quasi jeder, sagte er im RBB-Inforadio. Allerdings: „Wenn man sieht, wo diese Strommasten in Johannisthal stehen oder gestanden haben, dass die etwas mit der Stromversorgung in Adlershof zu tun haben, ist nicht so völlig einsichtig“, betonte Martin Matz. Das müsse man wissen. 

„Mindestens stellt sich die Frage, ob möglicherweise Insider-Informationen oder Informationen, wie man sowas genau macht, weitergegeben worden sind.“ Es habe in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe an Anschlägen in Berlin gegeben, die sich gegen die kritische Infrastruktur richteten. „Und das ist natürlich schon auffällig, dass das immer wieder passiert.“ 

Katastrophenschutz muss mühsam wieder aufgebaut werden

Matz sieht bei der Frage rund um den Schutz gegen solche Anschläge in der Hauptstadt noch viele Verbesserungsmöglichkeiten. „Wenn wir uns vergleichen mit vor fünf oder zehn Jahren, dann sind wir deutlich besser geschützt“, sagte er. „Aber das ist ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist.“ In den 1990er Jahren sei sehr viel Katastrophen- und Zivilschutz abgebaut worden, der nun mühsam wiederhergestellt werden müsse. Am Ende sei es auch eine Frage des Personals. Es brauche eine bessere Ausstattung der Katastrophenschutz-Zuständigen in den Bezirken. Davon gebe es pro Bezirk bisher nur drei. 

Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag sind im Berliner Südosten noch rund 20.000 Haushalte ohne Strom. Seit mehr als 24 Stunden versuchen die Einsatzkräfte in dem Gebiet, die Versorgung wiederherzustellen.

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