
Nach dem Brandanschlag bleiben Firmen in Adlershof weiter ohne Strom und kämpfen mit Ausfällen. Der finanzielle Schaden ist noch nicht absehbar. Mehr Schutz sei nötig.
Zwei Tage nach dem Brandanschlag auf Strommasten im Berliner Südosten kann der Technologiepark Adlershof noch immer nicht den Betrieb aufnehmen. „Wir haben noch keinen Strom„, sagt Roland Sillmann, Geschäftsführer des Parks, im RBB-Inforadio. Viele Firmen hoffen, am Wochenende arbeiten zu können, um Verluste zumindest teilweise auszugleichen.
Umsatzverluste und Ausfälle in Adlershof
Besonders betroffen seien Unternehmen mit Laboren, Produktion oder Messtechnik. „Die sind momentan kaum arbeitsfähig“, sagte Sillmann. In einer typischen Woche liege der Umsatz aller Firmen bei etwa 100 Millionen Euro. Der Schaden sei aktuell noch nicht bezifferbar. Einige Firmen lagerten Kühlgut zu Angestellten nach Hause aus. Sogenannte Reinräume müssten teilweise komplett neu hochgefahren werden – das könne Tage oder Wochen dauern.
Sillmann forderte mehr Schutz für Technologie- und Wissenschaftsstandorte – aber ohne Abschottung. „Wir sind verletzlich“, sagte er. Eine unabhängige Stromversorgung sei darum sinnvoll, hohe Zäune und Stacheldraht dagegen nicht. „Innovation entsteht nur in einem offenen Umfeld.“