
Im Brandenburger Landtag soll der Umgang mit der Corona-Pandemie im Land aufgearbeitet werden. Was kann man künftig besser machen? Der DRK-Chef dringt auf tatsächliche Schlüsse.
Das Deutsche Rote Kreuz bemängelt einen fehlenden Lerneffekt nach nationalen Krisen wie der Coronapandemie. „Wir leiden in Deutschland an einer sehr ausgeprägten Katastrophen-Demenz“, sagte Hubertus Diemer, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Brandenburg des Deutschen Roten Kreuzes, bei der Corona-Enquete-Kommission im Brandenburger Landtag. Es gelinge praktisch nie, aus nationalen Krisen entsprechende Lehren zu ziehen.
Er erinnere sich an eine länderübergreifende Übung für den internationalen Pandemiefall im Jahr 2007. Die dort festgestellten fehlenden Maßnahmen wurden aus Sicht des DRK gar nicht umgesetzt, so Diemer. „Man beschäftigt sich mit Themen, aber kommt dann nicht ins Handeln.“ Diesmal gelte es den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz wirklich zu stärken, „weil wir sonst auf Krisen schlecht vorbereitet sind“.
Die Enquete-Kommission hat vor wenigen Monaten die Arbeit aufgenommen und soll herausarbeiten, wie das Brandenburger Gesundheitssystem in einer Pandemie krisenfester werden kann und Empfehlungen geben, wie staatliche Eingriffe in Freiheitsrechte so gering wie möglich bleiben können.