Fernsehen: Ein Kommissar am Abgrund – „Tödliche Schatten“

  • September 13, 2025

In dem starken ARD-Polizeithriller „Tödliche Schatten“ verkörpert Walter Sittler einen Berliner Kriminalbeamten, der mit seiner Vergangenheit ringt und eine schwer zu ertragende Diagnose bekommt.

Kommissar Philip Nabrow verliert langsam die Kontrolle über sein Leben. Seine berufliche Karriere geht dem Ende entgegen, alte Gewissheiten und Gewohnheiten wanken und der Kopf scheint nicht mehr so ganz mitzumachen. Kollegen und seine Tochter merken, dass etwas nicht stimmt. Schauspieler Walter Sittler schlüpft in dem Thriller „Tödliche Schatten“ in die Rolle des alternden Beamten, dem Vergangenheit und Zukunft Angst bereiten. 

Das psychologisch ausgefeilte Drehbuch von Grimme-Preisträger Christoph Busche wurde von Regisseur Alexander Dierbach zu einem spannenden, emotionalen Thriller verdichtet. Das Erste zeigt „Tödliche Schatten“ am Samstag (13. September) um 20.15 Uhr. Anschließend ist er in der ARD-Mediathek abrufbar.

Der Mord an zwei Polizisten löst Erschütterung im Landeskriminalamt Berlin aus und stellt die Ermittler vor ein Rätsel. Denn die beiden Getöteten hatten offensichtlich weder beruflich noch privat Kontakt zueinander.

Der erfolgreiche, dickköpfige Kommissar Nabrow (Walter Sittler) und seine Kollegin Frauke Johannsen (Charlotte Thompson) ermitteln in alle Richtungen: Mord aus Ausländerhass? Schutzgelderpressung? Homophobie oder Clan-Geschäfte? Die Spuren laufen ins Leere.

Der Kommissar muss loslassen

Nabrow spürt sein Alter. Als es darum geht, einen Verdächtigen zu stellen, schickt er junge Kollegen vor: „Macht Ihr das, ich bin für sowas zu alt.“ Dass er nicht mehr so schnell rennen kann, kann er gut akzeptieren. Stress bereiten ihm Dämonen der Vergangenheit und neuerdings Erinnerungslücken.

Als er bei der Ärztin ein Rezept gegen seine Schlafprobleme holen will, vermutet sie Wortfindungsstörungen und schickt ihn zum Neurologen. „Das muss jetzt nicht wirklich sein, oder?“, findet Nabrow. Doch es muss. Der Neurologe stellt Demenz fest und rät zu einer Therapie. Das will er nicht akzeptieren, und auch nicht beruflich kürzertreten.

Vater-Tochter-Konflikt

Seine Tochter Elisa (Hannah Ehrlichmann), ebenfalls Polizistin, steht an seiner Seite – und geigt ihm auch die Meinung. Weil der Fall inzwischen eine unerwartete Wendung genommen hat, ist auch Elisa als Drogenfahnderin involviert. Vater und Tochter müssen nun eng zusammenarbeiten und dabei ihre privaten Konflikte regeln. Elisa kämpft um die Anerkennung ihres Vaters.

Nabrow hat Geheimnisse, die er unter allen Umständen vor Elisa verbergen will. Und sein Vorgesetzter Fred Keitel (Uwe Preuss) macht sich Sorgen um den Ermittler, dem sein Leben zu entgleiten scheint.

Was sagt Walter Sittler über seine Rolle? „Ein Mensch wie unsere Hauptfigur, der so in der realen Welt verwurzelt ist, braucht Zeit, so eine Diagnose sehen zu wollen, klar“, sagte er im ARD-Interview. Nabrow sei einer, „der sehr intensiv im Jetzt agiert, mit Antennen in alle Richtungen, um keine Einzelheiten zu verpassen, hart und empfindsam zugleich für die Welt um ihn herum“. Elisa bewundert ihren Vater. Aus Sicht von Hannah Ehrlichmann ist es für die Frau deshalb schwer auszuhalten, dass ihr Vater doch kein Held zu sein scheint.

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