Rechte Ausschreitungen in Chemnitz: Verfahren gegen zwei Angeklagte eingestellt

  • September 19, 2025

Sieben Jahre nach Ausschreitungen von Rechtsextremen in Chemnitz ist das Verfahren gegen zwei weitere mutmaßliche Beteiligte gegen Geldauflagen vorläufig eingestellt worden. Die Angeklagten müssen nach der Entscheidung des Landgerichts Chemnitz jeweils 750 Euro an den Verein RAA Sachsen e.V. zahlen, der Opfer rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt unterstützt, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag mitteilte.

Sofern die Angeklagten bis Ende November die Auflagen zahlen, werden die Verfahren gegen sie endgültig eingestellt. Begründet wurde dies vom Gericht demnach damit, dass die beiden aus dem sächsischen Freital und dem thüringischen Erfurt stammenden Männer nicht vorbestraft sind und seit dem Geschehen im Jahr 2018 nicht mehr straffällig wurden.

Die Angeklagten sollen im September 2018 nach einem sogenannten Trauermarsch von AfD, Pegida und der rechtsextremen Vereinigung Pro Chemnitz gemeinsam mit anderen politische Gegner verfolgt, bedroht und angegriffen zu haben. Mehrere Menschen wurden damals verletzt. 

Einen Monat zuvor war am Rande des Chemnitzer Stadtfests ein Mann getötet worden, worauf es zu gewaltsamen Ausschreitungen in der sächsischen Stadt kam. Wegen des Tötungsdelikts wurde später ein Syrer zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt.

In einem ersten Prozess wegen der damaligen Ausschreitungen stellte das Landgericht im Januar 2024 das Verfahren gegen drei Angeklagte ein. Sie mussten jeweils 1000 Euro an soziale Einrichtungen zahlen. Ein zweites Verfahren gegen vier weitere mutmaßliche Beteiligte endete im August mit Freisprüchen und einer Verfahrenseinstellung. 

In allen drei Verfahren waren ursprünglich jeweils neun Verdächtige von der Generalstaatsanwaltschaft Dresden wegen Landesfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Die Zahl der Angeklagten dezimierte sich aber bereits vor den Prozessen, unter anderem wegen Verfahrenseinstellungen, weil ein Angeklagter untergetaucht oder ein anderer in der Psychiatrie war.

  • Ähnliche Beiträge

    • September 19, 2025
    Dennis Diekmeier über krebskranke Tochter: „Es ist nicht leicht“

    Im Januar erhielt seine Tochter die Diagnose Krebs. Dennis Diekmeier spricht über Mut, Ängste und warum er damit an die Öffentlichkeit ging.

    • September 19, 2025
    Von 60 Ländern ratifiziert: UN-Hochsee-Schutzabkommen tritt im Januar in Kraft

    Das erste internationale Hochsee-Schutzabkommen tritt im Januar in Kraft: Durch den Beitritt von Marokko und Sierra Leone zu dem UN-Abkommen wurde die erforderliche Zahl von mindestens 60 Ratifizierungen am Freitag erreicht. UN-Generalsekretär António Guterres sprach von einem „historischen Erfolg“. Das Abkommen decke mehr als zwei Drittel der Ozeane ab und lege „verbindliche Regeln zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt der Meere fest“. 

    Du hast verpasst

    Dennis Diekmeier über krebskranke Tochter: „Es ist nicht leicht“

    • September 19, 2025
    Dennis Diekmeier über krebskranke Tochter: „Es ist nicht leicht“

    Von 60 Ländern ratifiziert: UN-Hochsee-Schutzabkommen tritt im Januar in Kraft

    • September 19, 2025
    Von 60 Ländern ratifiziert: UN-Hochsee-Schutzabkommen tritt im Januar in Kraft

    Nikotinbeutel: Trotz Verbotes: Wie Jugendliche „Snus“ online abgreifen

    • September 19, 2025
    Nikotinbeutel: Trotz Verbotes: Wie Jugendliche „Snus“ online abgreifen

    Marcus Werner: WDR-Moderator mit 51 Jahren verstorben

    • September 19, 2025
    Marcus Werner: WDR-Moderator mit 51 Jahren verstorben

    Oktoberfest 2025: Das Wichtigste zur Wiesn in München

    • September 19, 2025
    Oktoberfest 2025: Das Wichtigste zur Wiesn in München

    Angebliche Verleumdung: US-Gericht stoppt vorerst Trump-Milliardenklage gegen die „New York Times“

    • September 19, 2025
    Angebliche Verleumdung: US-Gericht stoppt vorerst Trump-Milliardenklage gegen die „New York Times“