Kontinentalvergleich: Europas Top-Golfer beim Ryder Cup vor Sieg in den USA

  • September 28, 2025

Am zweiten Tag des Ryder Cups zeigen Europas Top-Golfer ihre Klasse und bauen den Vorsprung auf den Gastgeber den ganzen Tag über aus. Die Titelverteidigung ist greifbar, den USA droht ein Debakel.

Nach einem emotionalen und intensiven zweiten Tag hat das europäische Ryder-Cup-Team hervorragende Chancen auf den ersten Auswärtssieg in dem prestigeträchtigen Golf-Wettbewerb seit 13 Jahren. Dank herausragender Leistungen am zweiten Tag geht die Mannschaft um Anführer Rory McIlroy mit einer 11,5:4,5-Führung in den Schlusstag auf dem Black Course im Bethpage State Park auf Long Island und steht vor der Titelverteidigung. Einen Sieben-Punkte-Vorsprung gab es nach Angaben von US-Medien seit 1975 nicht mehr vor den Einzeln am letzten Wettkampftag. Zur Titelverteidigung reichen den Europäern bereits 2,5 Punkte aus den zwölf Partien am Sonntag. 

In der Gruppe um Justin Rose/Tommy Fleetwood und Scottie Scheffler/Bryson DeChambeau kam es zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Rose, DeChambeau und einem Caddy, die für einige Unruhe sorgten. „Ich war vielleicht nicht so freundlich, wie ich hätte sein können“, sagte Rose über den Moment, als er sich über den Laufweg des Caddys beschwerte, während er seinen Putt vorbereitete. In der Folge kochten die Emotionen hoch. 

Die US-Amerikaner um den Weltranglistenersten Scheffler lagen zu diesem Zeitpunkt deutlich hinten und verloren bereits nach 16 Bahnen. „Das ist ein Moment in zwei Tagen mit viel und viel großartigem Golf. Das passiert, das ist halb so wild“, sagte Fleetwood. DeChambeau und Scheffler wollten zunächst nicht mit den Medien sprechen. 

Amerikaner spielen gut – Europäer spielen besser

Am Nachmittag setzte sich vor den Toren New Yorks die Entwicklung vom ersten Tag und dem Samstagvormittag fort – die Europäer sind in diesem Jahr das bessere Team. McIlroy und Fleetwood, Jon Rahm und Tyrrell Hatton sowie Robert MacIntyre und Viktor Hovland gewannen ihre Matches gegen die US-Amerikaner. Einzig DeChambeau und Cameron Young holten einen Punkt für die Gastgeber.

Am Nachmittag war dann einzig das Duo aus J.J. Spaun und Xander Schauffele erfolgreich gegen Rahm und Sepp Straka. McIlroy und Shane Lowry, Hatton mit Matt Fitzpatrick sowie Rose und Fleetwood gewannen ihre Matches und bauten die Führung weiter aus. „Die spielen unfassbares Golf. Die machen viele Birdies – wir nicht“, kommentierte Schauffele die Machtdemonstration der Gäste. 

Die Fans wurden im Laufe des Tages zwar immer ruhiger, zu stark spielten die Europäer. Allerdings musste sich insbesondere McIlroy, die Nummer zwei der Golf-Welt, einiges anhören. Dem Augenschein nach schien ihn das zunehmend zu stören. „Ich bin nicht in der Position, das zu beurteilen. Das sollen andere machen, ob sie es übertrieben haben“, sagte er auf eine entsprechende Frage. „Es war intensiv. So was habe ich noch nie erlebt. Ich liebe das, deswegen stehe ich morgens auf“, sagte sein Partner Lowry. „Wir haben noch immer einen Job zu erledigen. Wir haben offensichtlich eine große Führung, aber wir müssen den Fuß auf dem Gas halten.“ 

Als Titelverteidiger reichen Europa bereits 14 Punkte zum erneuten Sieg im Ryder Cup. Die USA bräuchten hingegen mindestens 14,5 Punkte nach den Einzeln am Sonntag. 

Am Eröffnungstag hatte das europäische Team unter den Augen von US-Präsident und Hobby-Golfer Donald Trump bereits eine 5,5:2,5-Führung erspielt. Vor zwei Jahren hatten die Europäer in Rom die Amerikaner klar mit 16,5:11,5 Punkten besiegt. Einen Sieg in den USA gab es für McIlroy und Co. zuletzt 2012 – es war das „Wunder von Medinah“.

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