Gesundheit: Untersuchung bis Infektionsschutz – was Gesundheitsämter tun

  • September 30, 2025

Vielen Menschen in Rheinland-Pfalz ist nicht bekannt, was der sogenannte öffentliche Gesundheitsdienst alles anbietet, wo er berät und hilft. Das soll sich ändern.

Ob Informationen zu Gesundheitsthemen, Fragen zu Reiseimpfungen, bestimmte Untersuchungen oder ein schnelles Eingreifen beim Ausbruch von Infektionskrankheiten – das Aufgabenspektrum des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) in Rheinland-Pfalz ist breit. Doch was bieten die Gesundheitsämter der 24 Landkreise eigentlich konkret so alles an und welche Einrichtungen gehören darüber hinaus noch zum ÖGD?

Teil des ÖGD sind neben den Gesundheitsämtern in Rheinland-Pfalz auch das Gesundheitsministerium selbst, das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung sowie das Landesuntersuchungsamt. Insgesamt sind ihm alle Einrichtungen der Gesundheitsverwaltung auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene in Deutschland zuzurechnen. Dazu zählen auch Behörden wie das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, das Robert Koch-Institut (RKI) oder das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). 

Vom Masernausbruch in der Kita bis zu Legionellen im Seniorenheim

Alle Eltern kommen beispielsweise über die Schuleingangsuntersuchungen ihrer Kinder mit dem ÖGD in Berührung. Doch das ist bei Weitem nicht die einzige Art der Untersuchung, die Gesundheitsämter vor Ort übernehmen. Weitere Beispiele sind Untersuchungen zur Dienstfähigkeit, zur Haft- und Vernehmungsfähigkeit, Untersuchungen zur Tauglichkeit des Führens eines Busses, Taxis oder Lastwagens, Gesundheitschecks für Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes und von Personen, bevor diese etwa vom Land Rheinland-Pfalz verbeamtet werden. Von Letzteren gibt es beim Gesundheitsamt des Kreises Mainz-Bingen pro Jahr alleine rund 4.500. 

Eine zentrale Rolle spielen Gesundheitsämter auch, wenn etwa in einer Kita die Masern ausbrechen. Dann werden Infektionsketten nachvollzogen und Kontaktpersonen informiert – ein Vorgehen, das viele noch aus der Corona-Pandemie kennen. Denkbar ist auch, dass ein Gesundheitsamt ein Flusskreuzfahrtschiff auf dem Rhein oder der Mosel stilllegt, weil es an Bord zum Ausbruch des Norovirus gekommen ist. 

Impfberatungen gibt es auch beim ÖGD

Helfen kann der ÖGD zudem beim Thema Impfung. Manche Gesundheitsämter bieten übliche Schutzimpfungen an, manche machen Impfaktionen in Kitas oder Schulen, alle beraten zu dem Thema oder geben Tipps, welche Impfungen bei Reisen in andere Weltregionen zu empfehlen sind. 

Zur Angebotspalette gehören Beratungen und Tests zu Geschlechtskrankheiten, die auch anonym möglich sind. In Fällen, in denen Kinder der Schule fernbleiben, kann der ÖGD untersuchen, ob es medizinische Gründe dafür gibt, er schaut auf die Luftqualität in Kitas und Schulen oder kümmert sich um Schimmel in öffentlichen Gebäuden. 

Der ÖGD ist bei Menschen, die erstmals eine Tätigkeit im Lebensmittelgewerbe aufnehmen, dafür zuständig, sie über Pflichten nach dem Infektionsschutzgesetz zu informieren. Darüber hinaus prüfen Gesundheitsämter regelmäßig das Leitungswasser, auf dass sich dort keine Schadstoffe finden und der Schluck aus dem Hahn gefahrlos möglich ist. 

Kampagne soll Bekanntheit erhöhen

Und viele Orte, die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer betreten, sind vorher vom ÖGD begutachtet worden. Das kann das Hallenbad, Freibad oder der Badesee sein, in dem das Wasser untersucht wurde, das kann das Tattoo-Studio, der Barbershop oder das Nagelstudio um die Ecke sein, das Seniorenzentrum oder Krankenhaus am Ort. Der ÖGD macht für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung Begehungen an zahlreichen Stellen, wo Infektionsschutz und Hygiene wichtig sind. 

Viel zu viele Menschen wüssten nicht so genau, was jeden Tag in den Gesundheitsämtern passiere, sagte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Das möchte das Land nun mit einer Kampagne ändern. Unter dem Motto „Weil Du wichtig bist“ wird auf Plakaten, im Internet und in sozialen Medien für den ÖGD im Land geworben. Diese lässt sich das Land nach Ministeriumsangaben rund eine halbe Million Euro kosten.

Zahlreiche Angebote der Gesundheitsämter sind kostenlos, manche kosten eine Gebühr. Genaue Informationen können beim jeweiligen Amt eingeholt werden.

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