
Vor 35 Jahren wurde die Deutsche Einheit vollzogen. Unterschiede gibt es noch heute. Aus Sicht von Thüringens Regierungschef kann der Westen aber auch vom Osten lernen.
Zum Tag der Deutschen Einheit hat Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) zu einem „zweiten Aufbruch“ für Deutschland aufgerufen. Von der Haltung der Ostdeutschen nach 1990 könne man heute lernen, sagte er anlässlich eines Festakts der Thüringer Landesregierung laut einer Mitteilung. „Einfach mal machen, nicht alles zerreden, sondern anpacken. Wenn wir damals Mauern aus Beton eingerissen haben, dann können wir heute auch die Mauern der Bürokratie und des Zögerns überwinden.“
Deutschland könne von Ostdeutschland lernen, dass Veränderung nicht Stillstand bedeute, sondern Gestaltungskraft, sagte der Regierungschef weiter. Er würdigte zudem die friedliche Revolution von 1989. „Ohne die Ostdeutschen gäbe es die Deutsche Einheit nicht. Die Freiheit, die wir heute genießen, wurde im Osten unseres Landes erkämpft.“
Der SPD-Landesvorsitzende Georg Maier wies darauf hin, dass es noch immer spürbare Unterschiede zwischen Ost und West gebe. „Geringere Renten, niedrigere Löhne und deutlich weniger Pro-Kopf-Vermögen prägen nach wie vor das Bild in Ostdeutschland. Solange das so ist, ist die Deutsche Einheit nicht vollendet“, erklärte er. Auch der BSW-Fraktionschef Frank Augsten wies auf die Lohnunterschiede zwischen West und Ost hin und nannte sie „inakzeptabel“.