Strafmaßverkündung: „Geben Sie mir eine Chance“: Diddy bittet Richter in weinerlichem Brief um Gnade

  • Oktober 3, 2025

Heute verkündet der Richter das Strafmaß gegen den schuldig gesprochenen Sean „Diddy“ Combs. In einem Brief gibt der sich reumütig – und gelobt Besserung.

Ihm drohen bis zu elf Jahre Haft. Weil er Frauen zu Drogen- und Sexexzessen gezwungen haben soll, wurde Musik-Mogul Sean Combs, besser bekannt als Puff Daddy, P. Diddy oder eben nur Diddy, im Sommer von einem New Yorker Gericht der Zuhälterei schuldig gesprochen. Vor der Strafmaßverkündung wendet er sich mit einem Brief an seinen Richter. Und gibt sich als geläuterter Mann.

„Es tut mir leid, dass ich anderen Menschen Schmerz und Leid zugefügt habe“, beteuert Combs in dem vierseitigen Schreiben an Richter Arun Subramanian. „In den letzten 13 Monaten habe ich so sehr den Spiegel vorgehalten bekommen wie nie zuvor“, erklärt der seit letztem Jahr inhaftierte Rapper. Zum ersten Mal seit 25 Jahren sei er nüchtern, habe seine Fehler reflektieren können. 

Diddy fleht um Gnade

Er sei bereit, sein Leben positiven Zielen zu widmen. „Mein Schmerz wurde mein Lehrer, meine Traurigkeit mein Motivator. Ich muss zugeben: Mein Absturz wurde durch meinen Egoismus verursacht.“ Vor allem die Gewalt gegen seine Ex-Partnerin Cassie Ventura beschäftige ihn. „Diese Bürde werde ich immer mit mir tragen“, gibt der sich reumütig.

Allerdings ist zwischen den Zeilen zu lesen, dass es Combs auch um sich selbst geht. Die Haftbedingungen seien „menschenunwürdig“, klagt er. „Ich bin umgeben von Drogen und lebe jeden Tag mit der Gefahr, erstochen zu werden oder mein Leben zu verlieren.“ Das Gefängnis habe ihn „gebrochen“, durch die Anklage habe er seine Karriere, seine Geschäfte und seinen Ruf verloren, klagt er. Es klingt heraus, dass er das für Strafe genug hält. „Wenn Sie mir die Chance geben, werde ich diese Gelegenheit nutzen, um andere vor meinen Fehlern zu bewahren.“

Der gefallene Star lässt kaum ein Klischee aus. Er habe zu Gott gefunden, sei ein neuer Mensch, behauptet er. Auch seine sieben Kinder und seine pflegebedürftige Mutter nennt der Rapper als Grund, ohne längere Haftstrafe davonzukommen. „Ich habe meine Kinder enttäuscht“, gibt er offen zu. „Ich bitte Sie heute um eine Chance, ein besserer Vater, ein besserer Sohn, ein besseres Vorbild in unserer Gemeinschaft zu sein, eine Chance auf ein besseres Leben.“ Er arbeite hart daran, ein Leben ohne Drogen und Gewalt zu führen, betont Combs mehrfach. Er werde nie wieder ein Verbrechen begehen, fleht er am Ende regelrecht um Gnade.

Zweifacher Schuldspruch

Combs wird vorgeworfen, auf exzessiven Sexparties Frauen unter Drogen gesetzt und sie Missbrauch ausgesetzt zu haben. Zudem gibt es Videoaufnahmen, die zeigen, wie er Cassie Ventura verprügelt. Verurteilt wurde er letztlich dafür, Ventura und eine nur „Jane“ genannte anonyme Nebenklägerin zu Prostitutionszwecken herumgefahren zu haben. Dafür sind in den USA Haftstrafen von bis zu zehn Jahren vorgesehen. Die Hauptanklage wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung war letztlich fallengelassen worden. Hier wäre eine lebenslängliche Haftstrafe möglich gewesen. Die Verkündung des Strafmaßes ist für 16 Uhr deutscher Zeit angesetzt.

Quelle:Gerichtsunterklagen (via TMZ), BBC

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