Visionär: Designer Rudolf Horn ist tot

  • Oktober 20, 2025

Die Möbel, die er entworfen hat, begleiteten viele Menschen in der DDR – und sind auch heute noch gefragt. Nun ist Horn im Alter von 96 Jahren gestorben.

Der Designer Rudolf Horn ist tot. Er sei am Sonntagmittag im Alter von 96 Jahren bei seiner Lebensgefährtin in Halle gestorben, sagte die Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Manon Bursian, der Deutschen Presse-Agentur.

Der Designer wurde 1929 in Waldheim in Sachsen geboren. Er absolvierte zunächst eine Tischlerlehre und studierte anschließend in Mittweida (Sachsen), Dresden und Halle. Von 1968 bis 1996 war er Dozent und Professor an der Hochschule für industrielle Formgestaltung – Halle Burg Giebichenstein, ab 1989 Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Möbel für individuelle Bedürfnisse

Für die Hellerauer Werkstätten hatte Horn gemeinsam mit Eberhard Wüstner in den 1960er-Jahren das MDW-Möbelprogramm (Montagemöbel der Deutschen Werkstätten) entwickelt.

Es wurde 1967 auf der Leipziger Frühjahrsmesse der Öffentlichkeit präsentiert und bestand aus Einzelmöbeln, die variabel ergänzt werden können. So konnten die Käuferinnen und Käufer die Möbel nach ihren Bedürfnissen anordnen. Teile des Programms sind bis heute begehrte Stücke.

Besondere Persönlichkeit

„Wir verlieren einen herausragenden und leidenschaftlichen Lehrer, Gestalter und eine große Persönlichkeit unserer Hochschule“, sagte die Rektorin der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Bettina Erzgräber, der dpa. Horn habe die Entwicklung der Möbel- und Ausbaugestaltung an der Hochschule über Jahrzehnte maßgeblich geprägt. An der Entwicklung seiner Möbelprogramme habe er auch mit Studierenden der Burg gearbeitet. Anschließend hätten diese Industrie- und Designgeschichte geschrieben.

Die Kunststiftung werde Horn mit einer großen Ausstellung würdigen, kündigte Bursian an. Er sei einer der bedeutendsten Gestalter und Innenarchitekten Deutschlands, ein prägender Lehrer und ein Mensch von außergewöhnlicher Bescheidenheit gewesen, erklärte die Stiftung.

Das Land Sachsen-Anhalt hatte den Sachsen Anfang Oktober für sein Lebenswerk mit dem Kunstpreis ausgezeichnet. Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra würdigte die Arbeit Horns als ein Schaffen, das „auf vielen Ebenen nachklingen“ wird. „Seine Möbel standen sinnbildlich für die Idee eines variablen, modernen Wohnens und prägten die ostdeutschen Haushalte für Jahrzehnte“, erklärte der CDU-Politiker.

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