Vermisstenfall: Polizei setzt im Fall Rebecca Leichenspürhunde ein und pumpt Wassertank aus

  • Oktober 21, 2025

Wird der Fall der verschwundenen Rebecca nach mehr als sechs Jahren doch noch geklärt? Nach einem Großeinsatz im Landkreis Oder-Spree gehen die Ermittlungen weiter.

Sechs Jahre nach dem Verschwinden von Rebecca durchsuchen Ermittler ein weiteres Objekt in der Nähe des brandenburgischen Tauche. „Hintergrund der Maßnahmen sind neue Erkenntnisse im Rahmen der Ermittlungen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin der Deutschen Presse-Agentur. 

Bei der Untersuchung des Grundstücks im Brandenburger Landkreis Oder-Spree sind erneut Leichenspürhunde zum Einsatz gekommen. Das betroffene Gelände ist etwa einen halben Hektar groß, wie ein Polizeisprecher sagte. Es befindet sich in Herzberg, einem Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf – also ganz in der Nähe des Privatgrundstücks in Tauche, das am Montag durchsucht wurde.

Angaben dazu, wer Eigentümer des Hauses beziehungsweise des Grundstücks ist, machte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Petzold, nicht. Konkret ermittelt wird auf einem Gelände, das sich hinter einem offenbar leerstehenden Haus befindet. Von außen sind dort vor allem Gestrüpp und Büsche zu sehen. Neben einem Bagger waren auch eine Drohne und Messgeräte im Einsatz, ein sogenannter Bodenradar. Damit wolle man den Boden in einer Tiefe von bis zu rund zwei Metern absuchen, sagte ein Sprecher der Polizei. Mit dem Radar könne man verschiedene Bodenbestandteile und mögliche Veränderungen in der Bodenstruktur erkennen. In der Nähe befinden sich mehrere offenbar leerstehende Häuser.

Schwager im Mittelpunkt der Ermittlungen

Bis 2005 sollen in dem Haus die Großeltern des Hauptverdächtigen gelebt haben. Der Hauptverdächtige ist der heute 33 Jahre alte Schwager von Rebecca. Er soll sich nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft in dem Haus ausgekannt haben.

Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass er die Jugendliche im Februar 2019 getötet und ihre Leiche sowie Gegenstände von ihr zumindest vorübergehend dorthin gebracht haben könnte, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Am Dienstag wurde deshalb auch ein Wassertank auf dem Grundstück abgepumpt. „Der war leer“, berichtete ein Sprecher der Polizei kurz darauf. Auch eine Schuttgrube wurde mit Hilfe eines Baggers untersucht.

Rund 50 Polizeibeamte der Berliner Polizei und des Bundeskriminalamtes waren im Einsatz. Einige der Kräfte liefen durch den Ort und befragten Menschen, ob sie etwas Auffälliges wahrgenommen hätten, das im Zusammenhang mit dem Fall stehen könnte. Für Anwohner, die nicht erreichbar waren, wurden Flyer zurückgelassen.

Zeugenaufruf zu pinkem Twingo 

Konkret geht es auch um einen Zeugenaufruf zu einem pinken Twingo. Am Tag von Rebeccas Verschwinden und tags darauf wurde das Auto der Familie auf der Autobahn Richtung Polen mithilfe eines Kennzeichenerfassungssystems erfasst – auch in der Nähe von Tauche, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. 

Außer dem heute 33 Jahre alten Schwager hatte niemand Zugriff auf den pinken Wagen. Das Auto war damals durchsucht worden. Nun starten die Ermittler einen Zeugenaufruf: Wer hat damals etwas Verdächtiges im Zusammenhang mit dem Twingo gesehen? Es sollten in Tauche im Laufe des Tages auch Flyer an die Anwohner verteilt werden, sagte der Sprecher.

Die damals 15 Jahre alte Rebecca war am Morgen des 18. Februar 2019 im Berliner Stadtteil Britz im Bezirk Neukölln verschwunden, nachdem sie die Nacht nach Angaben der Familie und der Polizei im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers verbracht hatte. Seitdem wird sie vermisst. 

Die Ermittler vermuten schon länger, dass der Schwager die Jugendliche getötet hat. Der Mann bestreitet das. Wo befindet sich der 33-Jährige, wird er erneut befragt? Dazu werde die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen, sagte Nath.

Hinweis: Dieser Artikel wurde aktualisiert und um weitere Informationen ergänzt.

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