3. Fußball-Liga: „Schande“: Rassismusskandal schockt Cottbus-Profi Butler

  • November 2, 2025

Wieder mal kommt es zu rassistischen Beleidigungen im Fußballstadion. Der attackierte Cottbuser Justin Butler erlebt in München einen „Schockmoment“. Sein Trainer fordert deutlichere Zeichen.

Er sei schon sehr aufgewühlt, sagte Justin Butler. Traurig und nachdenklich. Der Rassismusvorfall beim Auswärtsspiel gegen den TSV 1860 München hat den attackierten Drittliga-Profi vom FC Energie Cottbus schwer getroffen. „Es war ein wirklicher Schockmoment für mich und eine Erfahrung, auf die ich lieber verzichtet hätte“, sagte Butler in einer Mitteilung seines Clubs.

Wieder mal Rassismus in einem Fußballstadion. Auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) dürfte das erneut beschäftigen. 

Was war passiert? Das Spiel in München, das der TSV 1860 letztlich mit 3:0 (2:0) gewann, näherte sich allmählich der Schlussphase, ehe es von der Beleidigung gegen den schwarzen Profi überschattet wurde. Butler hatte nach Angaben von Schiedsrichter Konrad Oldhafer berichtet, dass er von der Tribüne mit Affenlauten beleidigt worden sei. Der Unparteiische unterbrach die Partie und setzte sie erst nach knapp zehn Minuten fort – auch, nachdem er mit Butler geklärt hatte, dass dieser sich in der Lage fühle, weiterzuspielen.

Zuschauer des Stadions verwiesen

Es sei „erschreckend, dass es in einer aufgeklärten und modernen Welt wie unserer immer wieder zu solchen Vorfällen kommt“, sagte der 24-Jährige über die Vorkommnisse am Samstag. Rassismus dürfe nirgends in der Gesellschaft einen Platz finden, sagte Butler. „Nicht auf der Straße, nicht im Internet und auch nicht auf dem Fußballplatz. Menschen nach ihrer Hautfarbe zu beurteilen, sie abzuwerten und mit Affen zu vergleichen, das ist eine Schande.“

Ein Zuschauer wurde des Stadions verwiesen und der Polizei übergeben. Die Gastgeber entschuldigten sich bei Butler und Energie Cottbus. Man werde den Zuschauer mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zur Rechenschaft ziehen, hieß es. Butler wiederum dankte Fans, Teamkollegen und beiden Clubs für die Aufmunterung und Unterstützung, die er seitdem erfahren habe.

Auch Teamkollegen bestürzt

Nicht nur der betroffene Spieler selbst hatte sich nach dem Eklat bestürzt gezeigt. Als „erschreckend“ hatte sein Teamkollege Axel Borgmann den Vorfall kommentiert. „Es ist traurig, dass es immer wieder Thema ist.“ Das Spiel sei „dann auch zweitrangig. Uns geht es darum, als Mannschaft geschlossen als Vertreter der Gesellschaft hinter unserem Spieler zu stehen.“

Schon während der Partie hatte sich der Stadionsprecher entschuldigt, nach dem Spiel dann auch das Präsidium von 1860. „Sie brauchen sich nicht entschuldigen, aber ich empfinde das sehr angenehm“, sagte Energie-Trainer Claus-Peter Wollitz bei Magentasport. „Das braucht keiner, das will keiner, dennoch passiert es immer“, kommentierte der Coach den Vorfall allgemein.

Wollitz fordert: „Mal ein Zeichen setzen“

Geht es nach Wollitz, sollten solche Skandale auch drastischere Maßnahmen nach sich ziehen. Er habe „zum Schiedsrichter gesagt, er kann das Spiel abbrechen, um ein Zeichen zu setzen“, berichtete er. „Wir sind der Verlierer, das Ergebnis war 2:0. Einfach mal ein Zeichen setzen, wir reden immer, aber keiner handelt.“ Das sei traurig für den Spieler und für 1860 München. Aktuell ist in einem Drei-Stufen-Plan der Spielabbruch als letzte Maßnahme vorgesehen.

An sich gehe es ihm gut, sagte Butler selbst mit etwas zeitlichem Abstand zu dem Vorfall in seinem Statement. Dennoch sei es „eine Enttäuschung, die nicht einfach so zu verarbeiten ist“.

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