„Stadtbild“-Debatte: Grüne legen Fünf-Punkte-Plan vor

  • November 3, 2025

Als Reaktion auf die „Stadtbild“-Debatte hat die Grünen-Bundestagsfraktion einem Bericht zufolge einen Fünf-Punkte-Plan für sichere und lebenswerte Städte und Kommunen entwickelt. In dem Positionspapier wird die Bundesregierung aufgefordert, die Finanznot der Kommunen zu beenden, die soziale Infrastruktur zu sichern, Polizei und Justiz besser auszustatten, Frauen besser zu schützen und die Wohnungsnot zu bekämpfen, wie der „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe) berichtet. 

Der Grünen-Fraktionsvorstand führt die Probleme im Stadtbild vor allem auf die finanzielle Lage vor Ort zurück. „Kommunen bluten finanziell aus, es herrschen Rekorddefizite und Investitionsstau und es ist keine Besserung in Sicht“, heißt es in dem Papier, das der Zeitung vorliegt. Die Folgen daraus seien in vermüllten Vierteln oder verödeten Innenstädten sichtbar. Da die Polizei zudem vielerorts überlastet sei, könne sie an kriminalitätsbelasteten Orten wie Bahnhöfen kaum noch Präsenz zeigen.

Die Grünen bekräftigten ihre Kritik an den Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu Problemen im Stadtbild, die er mit abgelehnten Asylbewerbern in Zusammenhang brachte. „Ein Kanzler darf das Land nicht spalten, er darf nicht unterscheiden aufgrund äußerlicher Merkmale, wer zu Deutschland gehört, und solche Ressentiments schüren“, heißt es in dem Papier. Merz müsse nun ernsthaft daran arbeiten, das Stadtbild zu verbessern.

„Immer wieder wird über den Zustand unserer Städte und Gemeinden diskutiert, statt endlich ins Machen zu kommen“, sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann dem „Tagesspiegel„. Die Koalition aus Union und SPD tue das weiter nicht. „Statt vor Ort zu investieren, werden Finanzmittel aus dem Sondervermögen für Wahlgeschenke verpulvert“, kritisierte Haßelmann.

Mit seinen „Stadtbild“-Aussagen hatte der Kanzler eine Debatte ausgelöst und sich den Vorwurf von Diskriminierung und Rassismus eingehandelt. Er schob später noch einmal nach: „Fragen Sie Ihre Kinder, fragen Sie Ihre Töchter, fragen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis herum: Alle bestätigen, dass das ein Problem ist – spätestens mit Einbruch der Dunkelheit.“

  • Ähnliche Beiträge

    • November 4, 2025
    Ikone der US-Proteste gegen Trump: Prozess gegen „Sandwich-Mann“ begonnen

    Er wird in den USA „Sandwich-Typ“ (sandwich guy) genannt und gilt als Ikone der Protestbewegung gegen Präsident Donald Trump: der frühere Mitarbeiter des US-Justizministeriums, Sean Dunn. Weil er aus Protest gegen Trumps Migrationspolitik ein Salamisandwich auf einen Grenzschutzbeamten schleuderte, muss sich Dunn seit Montag in Washington vor Gericht verantworten.

    • November 4, 2025
    Autonomes Fahren: Robotaxi-Firma Waymo beschleunigt US-Expansion

    Die Google-Schwesterfirma Waymo gilt als führend beim autonomen Fahren. Doch Tesla-Chef Elon Musk will mit seiner Firma zur Nummer eins werden. Jetzt erhöht der Platzhirsch das Tempo.

    Du hast verpasst

    Ikone der US-Proteste gegen Trump: Prozess gegen „Sandwich-Mann“ begonnen

    • November 4, 2025
    Ikone der US-Proteste gegen Trump: Prozess gegen „Sandwich-Mann“ begonnen

    Autonomes Fahren: Robotaxi-Firma Waymo beschleunigt US-Expansion

    • November 4, 2025
    Autonomes Fahren: Robotaxi-Firma Waymo beschleunigt US-Expansion

    Klimafaktenpapier: Sich weiter erwärmende Erde steuert auf gefährliche Kipppunkte zu

    • November 4, 2025
    Klimafaktenpapier: Sich weiter erwärmende Erde steuert auf gefährliche Kipppunkte zu

    Schauspielerin Diane Ladd verstorben: Laura Dern trauert um ihre Mutter

    • November 3, 2025
    Schauspielerin Diane Ladd verstorben: Laura Dern trauert um ihre Mutter

    „Pädophiler Charakter“: Shein stellt weltweit den Verkauf von Sexpuppen ein

    • November 3, 2025
    „Pädophiler Charakter“: Shein stellt weltweit den Verkauf von Sexpuppen ein

    „Bauer sucht Frau“: „Engel pinkeln auf Herz“ von schrägem Bauer

    • November 3, 2025
    „Bauer sucht Frau“: „Engel pinkeln auf Herz“ von schrägem Bauer