Im Fall des getöteten Fabian aus Güstrow holt die Polizei ein Millionenpublikum mit ins Boot: Bei „Aktenzeichen XY“ sollen auch bislang unbekannte Einzelheiten thematisiert werden.
Vor rund drei Wochen wurde nach intensiver Suche die Leiche des achtjährigen Fabian aus Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) gefunden – seither sind die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei eine Blackbox. Nichts drang nach außen. Nichts zu den genauen Umständen des gewaltsamen Todes des Jungen, nichts zu möglichen Verdächtigen. Bis jetzt.
Die Rostocker Ermittler haben am Mittwochmorgen weitere Einzelheiten bekannt gegeben und über ihren nächsten Schritt informiert. Demnach wurde das Kind am 10. Oktober 2025 getötet – der Freitag, an dem es verschwand, nachdem seine Mutter das gemeinsame Zuhause im Südwesten der Kreisstadt verlassen hatte. Fabian hatte sich an jenem Tag nicht wohlgefühlt und war daher nicht zur Schule gegangen.
Fall Fabian aus Güstrow bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“
Nach Erkenntnissen der Behörden wurde der Junge noch am selben Tag am späteren Auffindeort, einem Tümpel in Klein Upahl, abgelegt. „Vermutlich zur Verschleierung der Spurenlage wurde der Leichnam anschließend angezündet“, bestätigten die Behörden jetzt auch offiziell entsprechende Informationen von stern und RTL. Die Ermittler vermuten, dass der Täter die Leiche des Jungen zwischen 11 und 15 Uhr abgelegt und in Brand gesetzt hat. „Ein Sexualdelikt kann ausgeschlossen werden“, sagte Staatsanwalt Harald Nowack zu RTL.
Nur die Antwort auf die entscheidenden Fragen muss die Mordkommission der Polizei noch schuldig bleiben: Wer hat dem Achtjährigen so etwas angetan? Und warum? Ob die Beamten schon einen Verdächtigen haben, ist unklar. Wenn ja, sagen sie es zumindest nicht. „Grund für die Zurückhaltung ist einzig und allein der Umstand, dass die laufenden Ermittlungen nicht durch vorschnelle Medienauskünfte behindert oder erschwert werden sollen“, erklärten sie schon wenige Tage nach dem Fund von Fabians Leiche ihre Diskretion.
Klar ist: Die Ermittlungen laufen seit drei Wochen auf Hochtouren: Etliche Zeugen wurden befragt, Grundstücke durchsucht, Spuren gesichert. Jetzt gehen die Fahnder noch einen Schritt weiter. Nach mehreren Zeugenaufrufen präsentieren sie den Fall an diesem Mittwochabend um 20.15 Uhr in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“, wollen ein Millionenpublikum erreichen und um Hinweise bitten. Ziel sei es vor allem, „sämtliche sachdienliche Feststellungen zu Personen, Fahrzeugen und anderen Umständen“ von Zeugen in Erfahrung zu bringen – und so ein Verbrechen, das in ganz Deutschland für Bestürzung sorgte, aufzuklären.
Zuletzt hatten am Freitagabend abermals Hunderte Menschen bei einem Trauergottesdienst in Fabians Heimatstadt des getöteten Jungen gedacht. „Wer macht sowas? Es gibt keine logischen Antworten, keine Rechtfertigung, kein Verständnis für solch ein Verbrechen“, sagte Güstrows Bürgermeister Sascha Zimmermann, während er mit den Tränen kämpfte.
Hinweise nimmt das Polizeipräsidium Rostock unter der Telefonnummer (0800) 5977268 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. Während und in den Stunden nach der „Aktenzeichen XY … ungelöst“-Sendung ist zusätzlich das Studio-Hinweistelefon unter (089) 950195 zu erreichen.
Quellen: Polizeipräsidium und Staatsanwaltschaft Rostock, „Aktenzeichen XY … ungelöst“, Nachrichtenagentur DPA
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