„Pluribus“ bei Apple: Neue Serie des „Breaking Bad“-Machers: Lasst mir meine schlechte Laune!

  • November 7, 2025

„Pluribus“ ist die neue Serie von Vince Gilligan, Macher von „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“. Sie ist ebenso genial und verstiegen. Carol (Rhea Seehorn) muss als übellaunige Schriftstellerin die Welt vor dem globalen Glück retten. In einer SciFi-Dystopie-Komödie.

Bob Odenkirk, der Saul Goodman aus Vince Gilligans Vorläufer-Serien „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ spielte, ist schon mal begeistert von der neuen Apple-Serie „Pluribus“ (Start am Freitag, 7. November, mit zwei Folgen). Dem US-Magazin „Entertainment Weekly“ sagte der Schauspieler: „Es wird die größte TV-Show seit ‚Game of Thrones‘. Absolut massive!“ Okay, der Mann ist nicht neutral. Er hat dem Autor, Regisseur und Showrunner Gilligan sozusagen seine Karriere zu verdanken. Außerdem spielt sein „Better Call Saul“-Co-Star Rhea Seehorn in „Pluribus“ die Hauptrolle. Dennoch möchte man Odenkirk nach Ansicht von sieben der neun Folgen von Staffel eins (die zweite ist bereits genehmigt) recht geben: Dieses Serienwerk ist atemberaubend, klug, ungeheuer witzig. Und es regt wie vielleicht sonst nur noch die ebenfalls bei Apple beheimatete Serie „Severence“ zum Nachdenken an.

Über die Handlung sollte man im Vorfeld nicht allzu viel wissen. Dazu ist die von Apple herausgegebene Liste vermeidbarer Spoiler rekordverdächtig lang. Tatsächlich sollte man in diesen wilden Ritt zwischen Science Fiction, Dystopie, Komödie, Drama und Gedankenexperiment eher unvorbelastet gehen. Damit man sich jene große Freude, die man mit dieser Serie haben kann, nicht vermiesen lässt. Nur so viel: Carol (Rhea Seehorn) muss über Nacht mit einer völlig neuen, krassen Lebenssituation klarkommen. Dabei war die erfolgreiche Schundroman-Autorin davor schon von ihrem Leben genervt. Dann ändert sich auf einmal alles: Carol verliert ihre Lebenspartnerin. Dafür stehen massenhaft freundliche Menschen vor ihrem Haus in den Hügel oberhalb von Albuquerque, New Mexico.

Zwischen Körperfressern und Artificial General Intelligence

Der Handlungsort Albuquerque ist übrigens die einzige Gemeinsamkeit – neben Rhea Seehorn – zwischen „Pluribus“ und Gilligans Vorläuferserie „Better Call Saul“. Ansonsten ist die Genre-sprengende Erzählung nicht nur für den 58-jährigen TV-Macher etwas Neues, sondern seit längerer Zeit mal wieder eine Serie zum Zungeschnalzen, weil sie eine völlig neue und kreative Erzählidee verfolgt. Nur so viel sei verraten: „Pluribus“ zitiert alte Horrorfilm-Dystopien wie „Invasion der Körperfresser“, dreht die alte SciFi-Idee aus den 50-ern – über die Jahrzehnte gab es mehrere Remakes des Stoffes – allerdings auf links. Zudem kommen Einsamkeits-Schwelger und Fans von Filmen wie „Quiet Earth“ oder „I Am Legend“ auf ihre Kosten. Und viele andere Menschen, die Serien zu schätzen wissen, die auf originelle und unterhaltsame Art Fragen zu unseren Gefühlen und Unsicherheit dem Leben von heute gegenüber stellen.

Selbst Themen wie Schwarmintelligenz oder AGI, also „Artificial General Intelligence“ -eines der Hauptziele von Forschungen zur künstlichen Intelligenz – werden in „Pluribus“ neu gedacht und in packende sowie immer wieder auf neue Art überraschende Serienfolgen verwandelt. Wenn dies „anstrengend“ klingt, kann man beruhigt sein: Die Serie ist es absolut nicht und schaut sich trotz der großen Themen im Hintergrund aufs Angenehmste weg. Jeder, der Freude an einem neuartigen, brillant ausgedachten Science Fiction-Szenario hat, wird „Pluribus“ genießen. Vince Gilligan erweist sich einmal mehr als einer der klügsten und originellsten Serienerzähler der Gegenwart.

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