Todesfahrt vor Weihnachten: 127.000 Euro fließen aus Sachsen-Anhalts Opferhilfefonds

  • Mai 10, 2025

Viereinhalb Monate ist der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt her. Ein Fonds des Landes will Betroffenen helfen. Es geht aber auch um schwere Taten, die schon länger zurückliegen.

Aus dem Opferhilfefonds des Landes Sachsen-Anhalt sind inzwischen 127.050 Euro an Betroffene und Hinterbliebene geflossen. Insgesamt wurden 65 Anträge bewilligt, in 59 Fällen ging es um Betroffene des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, wie das Justizministerium in Magdeburg auf Anfrage mitteilte. An diese Personengruppe seien insgesamt 107.000 Euro ausgereicht worden. 

Weil der Fonds rückwirkend bis ins Jahr 2019 aufgelegt worden war, profitieren zudem Betroffene des Halle-Anschlags. Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwer bewaffneter Attentäter versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur in die Synagoge in Halle einzudringen. Als ihm das nicht gelang, erschoss er davor eine 40 Jahre alte Passantin und in einem nahen Döner-Imbiss einen 20 Jahre alten Gast. Auf seiner Flucht verletzte der Attentäter zahlreiche weitere Menschen, ehe er von der Polizei gefasst wurde. 

Unabhängige Kommission entscheidet über Zahlungen

Der Opferhilfefonds des Landes Sachsen-Anhalt umfasst nach einer Aufstockung in diesem Jahr insgesamt 500.000 Euro. Eine unabhängige Kommission entscheidet über die Zahlungen. Anträge sind weiter möglich.

Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) erklärte: „Der Anschlag in Magdeburg hat tiefe Wunden hinterlassen – bei den unmittelbar Betroffenen, ihren Familien und in unserer gesamten Gesellschaft.“ Die Mittel aus dem Opferhilfefonds sollten helfen, Leid zumindest abzufedern und Perspektiven zu eröffnen. „Ich möchte allen, die bisher keinen Antrag gestellt haben, sagen: Bitte nutzen Sie dieses Angebot – es ist für Sie da.“

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