
Bei der Parlamentswahl in Albanien haben die Sozialisten von Regierungschef Edi Rama haushoch gewonnen. Laut dem von der Wahlkommission am späten Dienstagabend veröffentlichten Ergebnis sicherten sich Ramas Sozialisten nach Auszählung fast aller Stimmen 52,1 Prozent, auf das größte Oppositionsbündnis seines rechtsgerichteten Rivalen Sali Berisha entfielen demnach 34,2 Prozent. Die Auszählung der Stimmen der im Ausland lebenden Albaner stand demnach noch aus, ersten Ergebnissen zufolge lag Rama auch dort vorn.
Für Beobachter in der EU galt die Wahl als wichtiger Test auf dem Weg Albaniens zur EU-Mitgliedschaft. Der seit 2013 regierende Rama steht nun vor einer vierten Amtszeit als Ministerpräsident in Folge. Im Wahlkampf hatte er mit den Vorzügen eines EU-Beitritts geworben.
2009 war Albanien der Nato beigetreten und hatte im selben Jahr den EU-Beitritt beantragt. Die erste Regierungskonferenz für die Beitrittsverhandlungen fand im Juli 2022 statt. Als problematisch für eine EU-Mitgliedschaft galten bislang die Korruption und die organisierte Kriminalität in Albanien.
In der europäischen Migrationspolitik spielt das Land aber bereits eine Rolle: Die Regierung in Tirana schloss mit dem EU-Gründungsmitglied Italien ein Abkommen, um bis zu 40.000 Bootsflüchtlinge pro Jahr in Zentren aufzunehmen und Asylanträge bereits vor der EU-Grenze zu bearbeiten.