
Viele trauernde Berliner tragen sich in Erinnerung an Margot Friedländer in ein Kondolenzbuch ein. Die Senatskanzlei reagiert nun auf die große Anteilnahme.
Das Kondolenzbuch für die gestorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer im Roten Rathaus in Berlin liegt eine Woche länger aus als geplant. Bürgerinnen und Bürgern können sich nun bis zum 23. Mai dort eintragen und ihre Trauer bekunden, wie die Senatskanzlei mitteilte. Man reagiere damit auf das große Interesse der Menschen, Anteilnahme zu zeigen. Das Kondolenzbuch liegt seit Dienstag aus und sollte eigentlich an diesem Freitagabend geschlossen werden.
Bürgerinnen und Bürger können sich täglich – außer am Wochenende – in der Zeit von 9.00 bis 18.00 Uhr in das Kondolenzbuch eintragen. Es ist über das Hauptportal des Roten Rathauses zugänglich.
Margot Friedländer war am vergangenen Freitag im Alter von 103 Jahren gestorben. Als Jüdin war sie in der NS-Zeit ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, kam aber im hohen Alter zurück in ihre Heimat Berlin. Seither setzte sie sich bei zahlreichen Veranstaltungen etwa an Schulen für Menschlichkeit und Demokratie ein. Die Beisetzung der Berliner Ehrenbürgerin ist am Donnerstag auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee geplant.