Adidas-Werbung auf der Akropolis sorgt für Empörung in Griechenland

  • Mai 16, 2025

Ein Werbevideo von Adidas, das einen riesigen Turnschuh über der berühmten Akropolis in Athen zeigt, hat in Griechenland Empörung ausgelöst. Die Nutzung der antiken Tempelanlage für Werbezwecke verstoße „gegen das Gesetz für das archäologische Erbe“, sagte Griechenlands Kulturministerin Lina Mendoni am Freitag dem Radiosender Skai. Sie bezeichnete die Werbekampagne als „extrem unerfreulich“ und kündigte eine Strafanzeige gegen „alle Verantwortlichen“ an. 

Die Werbekampagne zeigt zahlreiche beleuchtete Drohnen über der Akropolis, die einen Adidas-Turnschuh formen. Es sehe aus, „als würde der Schuh die Akropolis treten“, kritisierte Kulturministerin Mendoni. Zudem habe der Sportartikelhersteller Adidas das „rechtliche Verfahren“ nicht eingehalten, da das Kulturministerium nicht zugestimmt habe.

Griechischen Medienberichten zufolge hatte die Verwaltung des Zappeion, eines der Gebäude der Akropolis, der von Adidas beauftragten Firma Essence Mediacom eine Fläche zur Verfügung gestellt, um eine Drohnenshow abzuhalten – für eine Gebühr von lediglich 380 Euro. Weder Essence Mediacom noch der griechische Ableger von Adidas reagierten zunächst auf Anfragen der Nachrichtenagentur AFP.

Erst Anfang April hatte ein anderer Nutzungswunsch der Akropolis Schlagzeilen gemacht: Das Kulturministerium lehnte eine Drehanfrage des griechischen Oscar-Preisträgers Giorgos Lanthimos mit der Begründung ab, dass die auf der Akropolis geplanten Szenen seines neuen Films „Bugonia“ nicht dem Image der historischen Stätte entsprächen. 

In Anspielung darauf kritisierten Nutzer die Adidas-Werbung in Onlinediensten: „Nein zu Giorgos Lanthimos. Ja zu Adidas. Nein zur Kunst, Ja zum Geld“, hieß es in einem Kommentar. Auch von der politischen Opposition wurde Kritik an der Kampagne laut: „Die Akropolis, ein weltweites Symbol für Kultur und Demokratie, darf nicht als Kulisse für kommerzielle Zwecke missbraucht werden“, kritisierte die Oppositionspartei Pasok und warf der Regierung Nachlässigkeit vor.

Der Parthenon-Tempel auf der Akropolis in Athen ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Athens und wurde im vergangenen Jahr von mehr als 4,5 Millionen Menschen besucht. Die Unesco-Welterbestätte aus dem 5. Jahrhundert vor Christus wird von einer staatlichen Denkmalschutzkommission unter Aufsicht des Finanzministeriums verwaltet.

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