Gesundheit: Rheinland-Pfalz: Altersleiden über dem Bundesdurchschnitt

  • Mai 19, 2025

Bluthochdruck und ungünstige Cholesterinwerte machen vielen Senioren in Rheinland-Pfalz zu schaffen. Oft ist ein ungesunder Lebensstil die Ursache.

Ein Großteil der Senioren in Rheinland-Pfalz hat mit Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen zu kämpfen. Das teilt die Barmer-Krankenkasse mit und verweist auf ihren Altersleidensatlas, der Abrechnungsdaten von Arztpraxen und Kliniken aus dem Jahr 2023 auswertet.

Gesunde Ernährung und viel Bewegung senken Blutdruck

Demnach ist Bluthochdruck in dem Bundesland in allen vier Altersgruppen das häufigste Leiden. Mit 281 von 1.000 rheinland-pfälzischen Barmer-Versicherten sind bereits mehr als ein Viertel im Alter von 60 bis 69 Jahren von der Krankheit betroffen. Mit zunehmendem Alter steigen die Zahlen: bei 70- bis 79-Jährigen sind es 716 Barmer-Versicherte, bei 80- bis 89-Jährigen 831 und bei ab 90-Jährigen 916. Hochgerechnet auf die Bevölkerung in Rheinland-Pfalz leiden nach Barmer-Angaben 652.000 Menschen ab 60 Jahren unter Bluthochdruck.

„Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Bluthochdruck, da die Elastizität der Blutgefäße sinkt“, erklärt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer-Krankenkasse in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Das Risiko für Bluthochdruck ließe sich im Alter senken, indem man etwa bei Übergewicht abnimmt, sich mehr bewegt und weniger Salz zu sich nimmt. Dauerhaft erhöhter Blutdruck könne Nierenschäden, Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen.

Fettstoffwechselstörungen zweithäufigstes Leiden bei Älteren

Die zweithäufigste Erkrankung bei Menschen aus Rheinland-Pfalz im Alter von 60 bis 89 Jahren sind Fettstoffwechselstörungen wie zu hohe Cholesterin- und Blutfettwerte. An ihnen leiden von 1.000 rheinland-pfälzischen Barmer-Versicherten im Alter von 60 bis 69 Jahren 202, im Alter von 70 bis 79 Jahren 508 und im Alter von 80 bis 89 Jahren 550. Bei den ab 90-Jährigen aus dem Bundesland sind Fettstoffwechselstörungen dagegen nur das dritthäufigste Leiden nach Mobilitätsstörungen, zu denen Probleme beim Gehen und der Beweglichkeit zählen.

Barmer zufolge sind in Rheinland-Pfalz 448.000 Menschen ab 60 Jahren an einer Fettstoffwechselstörung erkrankt. „Bei Fettstoffwechselstörungen spielt oft Vererbung eine Rolle, aber auch zu fettreiche Ernährung, Übergewicht und Diabetes können Cholesterinwerte steigen lassen“, sagt Kleis. Ungünstige Cholesterinwerte könnten auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen und sollten nie ignoriert oder verharmlost werden.

Um den Cholesterinwert niedrig zu halten oder zu senken, sei unter anderem der Lebensstil entscheidend, sagt Jürgen Hoffart, Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer in Rheinland-Pfalz. Am wichtigsten seien Rauchverzicht und Bewegung. „Ältere Menschen ab 65 Jahren sollten regelmäßig körperlich aktiv sein, möglichst im Umfang von mindestens 150 bis 300 Minuten pro Woche in moderater Intensität“, empfiehlt der Arzt.

Ärzte empfehlen mediterrane Küche bei hohem Cholesterin

Wie auch bei Bluthochdruck wirkten sich Gewichtsabnahme und die Reduzierung des Alkoholkonsums positiv auf den Cholesterinspiegel aus, sagt Hoffart. Bei erhöhten Cholesterinwerten empfehle er mediterrane Kost wie frisches Gemüse, Obst, Salate, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Fisch, Nüsse, Kräuter und gesunde pflanzliche Öle wie Olivenöl oder Rapsöl. Tierische Produkte sollten nur in Maßen verzehrt werden.

Bei höheren Cholesterinwerten genügt es Hoffart zufolge jedoch nicht, nur die Ernährung umzustellen. „Meist ist eine Kombination aus allem und oft die Einnahme von Medikamenten notwendig“, sagt der Arzt. Dazu sollten sich die Patientinnen und Patienten an ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt wenden.

Rheinland-Pfalz liegt oft über dem Bundesdurchschnitt

In Rheinland-Pfalz liegt die Rate der Menschen mit Bluthochdruck-Diagnose und der ärztlich dokumentierten Fettstoffwechselstörungen bei den 60- bis 89-Jährigen über dem Bundesdurchschnitt. In dieser Altersgruppe kämen auch häufig Rückenschmerzen, Sehprobleme, Diabetes Typ 2 und Wirbelsäulenverschleiß hinzu. Dagegen spielen bei den ab 90-Jährigen in dem Bundesland eher Blasenschwäche und Probleme bei den Herzgefäßen eine größere Rolle.

„In Rheinland-Pfalz treten Altersleiden im Vergleich aller Bundesländer teils etwas häufiger auf“, erläutert Barmer-Landesgeschäftsführerin Kleis. Die Gründe dafür seien vielfältig. Vor allem das leicht höhere Durchschnittsalter der Bevölkerung spiele hier eine Rolle.

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