Gewalt gegen Polizisten: Senatorin zu Messerattacke auf Polizisten: Komplexer Fall

  • Mai 21, 2025

Gewalt und Angriffe auf Polizisten haben sich in den vergangenen Tagen in Berlin gehäuft. Politiker zeigen sich erschüttert. Eine Messerattacke stellt sich nach weiteren Ermittlungen komplex dar.

Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) hat sich erschüttert gezeigt über die Häufung von gewalttätigen Angriffen auf Berliner Polizisten in den vergangenen Tagen. „Das sind Kolleginnen und Kollegen, die sich für unsere Sicherheit einsetzen und dennoch immer wieder Opfer von gewalttätigen Attacken werden“, sagte Badenberg im Rechtsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Zugleich verteidigte sie, dass im Fall eines in Neukölln lebensgefährlich verletzten Polizisten der mutmaßliche Täter auf freiem Fuß sei. 

Diese Entscheidung habe die Mordkommission wenige Stunden nach der Tat am Samstagmorgen gegen 2.15 Uhr getroffen, erklärte Badenberg. Etwa drei Stunden später gegen 5.00 Uhr sei die Staatsanwaltschaft informiert worden. Diese habe das Beweismaterial ausgewertet und die Entscheidung bestätigt, so die Senatorin.

Polizist geht von hinten an Beschuldigten ran

Der Sachverhalt sei komplex, betonte sie mit Blick auf die Auswertung von Beweismitteln, darunter Videos aus Kameras an der Polizeiwache. Unstreitig sei nach den bisherigen Ermittlungen, dass der Beschuldigte am Freitagabend einen Polizeiwagen mit einem Messer beschädigt habe. „Der später verletzte Polizeibeamte hat das gesehen und wollte entsprechend einschreiten“, schilderte Badenberg. „Dabei ist der Beamte von hinten an den Beschuldigten herangetreten und hat ihm einen Schlag versetzt.“ 

Laut Badenberg geschah dies nach den bislang vorliegenden Beweisen, ohne dass der Beamte den 28-Jährigen vorher ansprach oder sich als Polizist zu erkennen gab. Es folgte eine Rangelei, in deren Folge der Beamte lebensgefährlich mit dem Messer verletzt worden sei. „Ohne dass man eine Stich- oder Schnittbewegung des Beschuldigten auf dem bislang vorliegenden Beweismaterial erkennen kann“, so die Senatorin weiter. Offen sei bislang auch, wann der Beschuldigte sein Gegenüber als Polizisten erkannt habe. 

Keine Gründe für Haftbefehl 

Badenberg betonte mehrfach, dass sich ihre Darstellung auf den aktuellen Stand der Ermittlungen und die vorläufige Bewertung des Falles beziehe. Danach lägen keine ausreichenden Gründe für einen Haftbefehl vor, betonte die Senatorin mit Blick auf Kritik daran, dass der mutmaßliche Täter wenige Stunden nach der Attacke frei kam. 

Der mutmaßliche Täter wollte laut Polizei am Freitagabend auf einer Wache im Rollbergviertel in Neukölln eine Anzeige erstatten. Er musste warten, verließ das Gebäude und beschädigte mit einem Messer das Auto. In der Folge kam es zu der Attacke, bei der der Polizist lebensgefährlich verletzt wurde. Der 31-Jährige wurde operiert, er ist inzwischen laut Polizei wieder zu Hause.

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