
Schon im Viertelfinale der Meisterschaft ist für Alba Schluss. Am Ende passt dies zu einer insgesamt verkorksten Saison. Die Probleme müssen im Sommer aufgearbeitet werden.
Frust und Ernüchterung herrschten bei Alba Berlin nach dem frühen Abschied in die Sommerpause. „Am Ende war es nicht gut, um die Saison besser zu beenden“, sagte Sportdirektor Himar Ojeda. Und Nationalspieler Malte Delow gab zu: „Es überwiegt die Enttäuschung.“
Durch die 83:94-Pleite am Samstagabend bei ratiopharm Ulm verlor Alba die Best-of-Five-Serie im Viertelfinale der Basketball-Bundesliga sang- und klanglos mit 0:3. Es war das verkorkste Ende einer sportlich verkorksten Saison – inklusive Trainerentlassung. Viele Verletzungen und massenhaft Niederlagen in der Euroleague, und überraschend auch in der BBL, ließen das Team nie richtig in Tritt kommen.
Alba fand zu selten die Balance
Eine innere Sicherheit konnte sich so nie aufbauen. „Am Ende kam der mentale Aspekt wieder zum Vorschein, den wir die ganze Saison über hatten“, meinte Ojeda. „Auch, wenn wir mit zwanzig Punkten führen, fühlen wir immer noch die Angst, verlieren zu können“, so der Spanier weiter. Das Team fand insgesamt zu selten eine Balance. Dem Kader fehlte die Ausgeglichenheit.
Und es fehlte an Anführern. Kapitän Martin Hermannsson sollte es sein, hatte aber immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Einziger Lichtblick war vielleicht Malte Delow. Das 24-jährige Eigengewächs übernahm im Laufe der Saison immer mehr Verantwortung und avancierte am Ende zum Leistungsträger. Der Großteil des Teams blieb aber hinter den Erwartungen zurück.
Mit dem frühen Aus bleibt nun mehr Zeit zum Nachdenken. „Jeder muss jetzt reflektieren. Als Gruppe und jeder für sich selbst“, forderte Ojeda. „Nur, weil wir so früh ausgeschieden sind, sollte die Saison nicht umsonst sein“, ergänzte Delow.
Sieben Verträge laufen aus
Insgesamt fehlte es aber auch an Qualität im Team. Mit Luke Sikma, Johannes Thiemann, Maodo Lo, Marcus Eriksson oder Sterling Brown verloren die Berliner wichtige Spieler in den letzten Jahren, deren Abgänge nie kompensiert werden konnten. Das Konzept mit vielen jungen Spielern ging diese Saison nicht auf.
Womöglich könnten neue Impulse helfen. Bei sieben Spielern laufen im Sommer die Verträge aus. Ein Umbruch wäre möglich. „Wir müssen wieder von unten aufbauen. Das wird ein Neustart“, kündigte Ojeda an. Dass Alba ab nächster Saison nicht mehr in Europas Königsklasse, der Euroleague, vertreten sein wird, verkompliziert die Situation allerdings. Ojeda glaubt daher: „Das wird ein langer und schwieriger Sommer.“